Seite:Oberamt Ehingen 133.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

waren Vasallen der von Gundelfingen, zu deren ausgedehnten Besitzungen auch Granheim ehemals gehörte, wie denn auch die Pfarrey Granheim die ehemals Gundelfingischen Orte Dürrenstetten, Bremelau nebst dem Heuhof umfaßte. 1407 verkauft Friedrich von Gundelfingen Granheim an Georg von Wöllwart[1]. Bald darauf findet man die Truchsessen von Bichishausen im Besitze, und von Heinrich dem Truchsessen kauft 1415 Albrecht von Spät zu Estetten das Dorf mit Burg und Burgstall. In den Kauf willigt der Abt von Reichenau als Lehensherr, und bey Münsingen ist schon bemerkt worden, daß auch Niedergundelfingen, Reichenau-Constanzisches Lehen war[2]. Albrecht v. Spät kaufte 1425 auch die Kloster Blaubeurer Güter um 200 lb. und Hans der Spät 1433 von Albrecht Tum dessen Antheil an der Burg und Vogtey Granheim, gleichfalls mit Einwilligung des Abts von Reichenau. Der Kirchensatz mit den Zehnten war Eigenthum der von Bichishausen geblieben, von welchen er an Würtemberg kam, das 1628 die von Spät damit belehnte. 1806 kam Granheim unter Würt. Hoheit.


20. Griesingen, (Unter- und Ober-)
a. Unter-Griesingen.

ein kathol. Pfarrdorf auf einer Anhöhe rechts von der Donau, 5/4 St. südöstlich von Ehingen, mit 486 Einw., F. Taxisches Amt Marchthal, Forstverw. Buchau. Grund- und Patronatsherr von Unter- und Ober-Griesingen, Fürst von Thurn und Taxis, von 1 Hof ist der Gr. Schenk von Castell Grundherr (s. Berg), von andern s. u. Die Zehnten in Unter- und Ober-Griesingen (im Cataster mit 940 fl.) gehören Taxis.

Gefälle beziehen an beyden Orten: der Staat im Betrag von 58 fl. 31 kr., Taxis 1702 fl. 45 kr., Graf Schenk von Castell


  1. Beschr. des Oberamts Münsingen. S. 164.
  2. Überhaupt besaß Reichenau eine Menge Güter an der Donau. Vergl. auch die Geschichte des Kl. Elchingen, von Raiser, in der Zeitschrift für Baiern 1817.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ehingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1826, Seite 133. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ehingen_133.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)