Seite:Oberamt Ehingen 143.png

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seine Erben 1/3 des Kirchensatzes und des Schirmvogteyrechts davon behalten, 2/3 aber dem Kloster gehören sollen. 1254 verzichtete endlich Graf Ulrich (ob derselbe?) nach einer schweren Krankheit, auf alle seine Rechte und Ansprüche an den Kirchensatz und die Vogtey zu Gunsten des Klosters. Theils durch Kauf, theils durch Schenkung erwarb dieses allmählig auch die übrigen Theile von Kirchb., welche die Grafen von Berg und ihre Lehensleute noch besaßen, so daß von 1349 an das Kloster im Besitze von dem ganzen Dorfe war. Urk. 1263, 1292, 1300, 1313, 1322, 1330, 1331, 1345, 1349. Übrigens ist noch ein Überrest der alten Bergischen Herrschaft zu Kirchb. auf die Gr. Schenk von Castell gekommen, woher noch die oben bemerkten Gefälle rühren. Über die vorbeyziehende Römerstraße s. S. 8.

b. Sontheim,

ein kathol. Weiler, an der Biberacher Straße, 1/4 St. von Kirchbierlingen, wovon es Filial ist, mit 83 Einw.; amtliche und grundherrliche Verhältnisse sind in Sontheim und Weisel, welche zusammen 1 Markung und fast 1 Ort bilden, wie in Kirchbierlingen. Die Zehnten bezieht der F. v. Thurn und Taxis, (im Cataster mit 1163 fl.)

Gefälle: Ebend. 127 fl. 14 kr. Geld, 8 Sch. 3 Sr. 3 V. Dinkel, 4 Sch. 2. V. Haber; die Gemeindepflege 27 fl., die Stiftungspflege Kirchbierlingen 1 fl.

c. Weisel,

ein kathol. Weiler, nur einige hundert Schritt von Sontheim, und gleichfalls Filial von Kirchbierlingen, mit 34 Einw. S. Sontheim.

Sontheim und Weisel haben einerley Geschichte. In ältern Zeiten hatten die Orte ihre eigenen Edelleute, welche dieselben von den Grafen von Berg zu Lehen trugen, und sich von Weisel oder nach alter, oder oberschwäbischer Aussprache, Wysel, Wyhsler, auch „von der Halden zu Sondheim“ schrieben, wie z. B. Gerwig, ein Bruder des Wyhslers i. J. 1324 sich von der Halden zu Sondheim nennt. Sie hatten ein Schloß zu Sontheim, auch eines zu Weisel,


Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ehingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1826, Seite 143. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ehingen_143.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)