Seite:Oberamt Ehingen 193.png

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letzten seines Stammes, heirathete zu Ende des 16ten Jahrhunderts den Christoph Schenk von Stauffenberg und brachte ihm die Herrschaft Rißtissen zu, welche seine Nachkommen noch besitzen. Der gegenwärtige Besitzer kaufte 1805 auch das Patronat der Stotzingischen Caplaney, und schloß 1806 mit dem bisch. Ordinariat einen Vertrag, wodurch er alle Zehnten, mit Ausnahme des Ulmischen, und die Gefälle der beyden Caplaneyen, welche aufgehoben wurden, an sich brachte, der Pfarrer dagegen eine feste Besoldung nebst 400 fl. zu Haltung eines Vikars erhielt. 1806 kam Rißtissen unter Bayerische, 1810 unter Würt. Hoheit. – Der merkwürdigen röm. Alterthümer von Rißtissen und der bedauerlichen Zerstörung der alten Kirche daselbst ist oben schon S. 9 u. ff. erwähnt worden.[1]


42. Rottenacker,

häufig auch Rothenacker geschrieben, ein evang., von alten Zeiten her Würt. und ehemals zum Klostersoberamt Blaubeuren gehöriges, Pfarrdorf und Marktflecken in sehr schöner Lage, an dem linken Donauufer aufsteigend, 11/2 St. von Ehingen, an der Vicinalstraße nach Munderkingen, mit 1246 Einw., F. A. Zwiefalten, Dekanat Blaubeuren. Die Zehnten gehören dem Staat und der Univ. Freyburg; außer ihnen haben aber noch 8 Herren und Körperschaften


  1. In der Schrift: Drusomagus, Sedatum etc. von D. von Raiser, K. Bayr. Regierungs-Director etc. Augsburg 1825. S. 105. findet sich noch folgende weitere Nachricht, die Alterthümer von Rißtissen betreffend: „die Angabe des Herrn Kirchenraths Vanotti S. 83 (Würt. Jahrbücher 1824. 1s H.), daß einige der zu Rißtissen aufgefundenen röm. Münzen nach Augsburg gewandert seyen, muß mit dem Beysatze bestätigt werden, daß sich, nebst mehreren nicht bestimmbaren, 16 röm. Münzen, welche in den Jahren 1813 bis 1815 zu Rißtissen gefunden wurden, in der Hofrath v. Ahornerschen Sammlung befinden, und daß er dieselben von einem Mitglied der Familie des Gutsbesitzers erhalten habe. Diese Münzen reichen aber nicht, wie die Vanottischen, über die Constantinischen Zeiten hinaus.“ Sie gehen, nach der Beschreibung, von 41 bis 232.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ehingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1826, Seite 193. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ehingen_193.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)