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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Laupheim

sind, indem sie sich mehr in dem südwestlichen Theile des Oberamtsbezirks zusammendrängen und an der östlichen Grenze an den Thalgehängen der Iller an einzelnen Stellen vorkommen. Sie sind, mit Ausnahme der in neuerer Zeit auf der Markung Wiblingen aufgeschlossenen älteren Süßwasserkalkbrüche, sämmtlich in dem Molassesandstein angelegt, und zwar bei Baltringen, Mietingen, Sulmingen, Ober- und Unter-Kirchberg; der früher im Betrieb gewesene Steinbruch bei Großschaffhausen wird längst nicht mehr benützt. Sämmtliche Brüche liefern vortreffliche, sehr gesuchte Bausteine. Außer denselben kommt Molassesandstein noch als Fündling in Sandgruben, besonders auch an dem Illerthalabhange vor. Kies-, Sand- und Lehmgruben sind viele vorhanden und werden mit Ausnahme der Holzstöcke und des Weihungsthales beinahe an allen Orten getroffen; Töpfererde kommt zuweilen, namentlich auf den Holzstöcken vor. Als Straßenmaterial benützt man fast durchgängig die allgemein vorkommenden Gerölle und Geschiebe, welche theilweise auch ausgelesen und zu Kalk benützt werden.

Von großer Erheblichkeit sind die Torfablagerungen, aus denen, mit Ausnahme des Illerthales, sämmtliche Thalebenen mehr oder weniger bestehen; sie liefern in beträchtlicher Ausdehnung ein gesuchtes Brennsurrogat, welches namentlich den westlichen, holzarmen Gegenden des Bezirks sehr erwünscht ist und für einzelne Gemeinden eine Einnahme bildet. Die bedeutendsten, in dem Donau- und Dürnach-Thale gelegenen Torfstiche hat Baltringen, Baustetten und Gögglingen; minder beträchtlich sind die zu Donaustetten, Sinningen u. s. w. (s. auch die Ortsbeschreibungen).

b. Pflanzenbau.
1. Verhältnisse des Feldbaues im Allgemeinen.

Nach den Ergebnissen der Landesvermessung beträgt die Grundfläche unseres Bezirks 104.5726/8 Morgen. Von der ganzen Fläche sind landwirthschaftlich benützt 69.147 Morgen (66,13%), forstwirthschaftlich benützt 31.247 Morgen (29,88 %), land- und forstwirthschaftlich nicht benützt 4.1786/8 Morgen (3,99 %). Von der ganzen Fläche kommen auf einen Menschen 14,128 Morgen.

Auf 100 Morgen Fläche treffen 2,72 Pferde und 15,89 Stücke Rindvieh.

Das Verhältniß der verschiedenen Kulturen unter sich ist, wenn Gärten und Länder als Einheit gelten, folgendes:

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Laupheim. Stuttgart 1856, Seite 046. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Laupheim_046.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)