Seite:Oberamt Leutkirch 158.png

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Oberamts Tettnang zu suchen, letzteres um so mehr, weil es zugleich mit Oberdorf genannt ist.

7) Hundhöfe, 3 Höfe und 3 Häuser, mit 33 Einw., an der Landstraße nach Wangen, auf der Markung von Tautenhofen. Konrad Amman von Isny stiftet dem Hospital in Leutkirch den Zehenten „zum Hundt" um die Mitte des 15ten Jahrhunderts.

8) Lanzenhofen, Weiler mit 43 Einw. nebst a) Kauter, Hof mit 8 Einw. b) Unger, Hof mit 10 Einw. Lanzenhofen liegt am sanft ansteigenden Ufer des Elleratzhofer Weihers, und hat eine Kapelle ohne eigenen Gottesdienst und besonderen Fond, auch eine Mahlmühle.

9) Sonthofen, Weiler mit 27 Einw., an der nördlichen Gränze des Gemeindebezirks, und an der des Oberamts Wangen, mit einer zum Theil sumpfigen Markung, indem hier das Röthseer Ried beginnt. Wenn der Konrad von Sonthofen, der 1173 dem Kloster Isny einen Hof zu „Engelheris“ schenkt (chron. Isn.) nicht auf das bayerische Sonthofen zu beziehen ist, so wäre hier ein eigenes adeliges Geschlecht anzunehmen. Eine Burgstelle findet sich übrigens hier nirgends vor.

10) Tautenhofen, Weiler mit 216 Einw., an der Landstraße nach Wangen, mit einer kleinen Kapelle. In der Nähe findet sich eine Stelle, wo der Bergabhang auf der Westseite der Landstraße seit 1816 einigemal herabrutschte und die Chaussee auf eine Strecke gänzlich verschüttete, so daß ihr eine etwas veränderte Richtung gegeben werden mußte. Über das ehemalige Gericht in Tautenhofen, s. oben.

11) Urlau, Pfarrweiler mit 164 Einw., nebst a) Berger, Hof mit 7 Einw. b) Missen, 18 Höfe und 5 Häuser, mit 158 E. c) Urlauer Oberöschhöfe, 3 Höfe, mit 32 Einw. d) Urlauer Unteröschhöfe, 5 Höfe, mit 38 Einw. e) Vesterhof, mit 5 Einw.

Urlau ist ein angenehm gelegener weitläufig gebauter Ort, im Thal zwischen der Landstraße von Leutkirch nach Isny und der Eschach, die den Ort oft in große Gefahr durch Überschwemmung versetzt, und deßwegen in einer künstlichen Eindämmung erhalten werden muß. Die Entfernung von Leutkirch beträgt 1½ geom. Stunden. Die Pfarrkirche zum h. Martin, am nördlichen Ende des Orts, ist in Folge ihrer Renovirung im Jahre 1831 gut gebaut und geräumig. Sie hat einen Fond von 10.000 fl. Das Patronat ist königlich, nachdem es bis 1806 der Comenthurey Altshausen mit einem Vogtrecht von 24 Scheffeln zugestanden hatte, und in diesem Jahr an Bayern gekommen war. Die Pfarrei ist eine der ältesten der ganzen Gegend. Schon 879 übergibt ein Ruodpoto aus freien

Empfohlene Zitierweise:
Beschreibung des Oberamts Leutkirch. Stuttgart und Tübingen: Cotta, 1843, Seite 158. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Leutkirch_158.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)