Seite:Oberamt Leutkirch 207.png

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einen Zeitpächter bewirthschaftet. Sein Areal beträgt an Ackerfeld 1646/8 M. 14 R.; an Wiesen 277/8 M. 32,7 R.; an Waiden 4/8 M. 28 R.; an Ödungen 2/8 M. 23,9 R.; an Gemüsegarten 8,4 R.

Der Hof Vogelsang liegt ebenfalls in waldiger Gegend an der bayerischen Gränze, am Abhang zur Ellmeneyer Ach. Hier hatte Petershausen bloß Gefälle zu beziehen, die mit Aichstetten an Zeil verkauft wurden. Die hohe und forstliche Gerichtsbarkeit gehörte zur Herrschaft Zeil, die niedere mit dem Kollektationsrecht zur Herrschaft Lautrach oder denen von Landau, von welchen sie an die Muggenthal kam (s. Altmannshofen). Werner Philipp von Muggenthal verkaufte (1639) seine Rechte über Vogelsang um 150 fl. an Truchseß Johann Jakob zu Zeil. Der Hof war als ein eigenes, mit besonderem Anschlag zum Kanton Hegau-Allgäu kollektables Rittergut angesehen.

2) Altmannsspeyer, Weiler mit 23 Einwohnern, nebst Lauerbühl, 1 Hof und 1 Haus mit 14 Einwohnern. Altmannsspeyer liegt zwischen den waldigen Bergen Diebel und Höheberg; es war ein Theil der Petershausischen Herrschaft und hatte gleiche Verhältnisse mit Aichstetten. Nur über ein Haus machte die österreichische Landvogtei Ansprüche auf die Landeshoheit.


b. Gemeinde 3. Altmannshofen,

bestehend aus 11 (13) Parzellen auf 4 Markungen mit 312 katholischen Einwohnern. Der Bezirk liegt zum Theil im Thal der Ach, die hier den Namen Aitrach annimmt und durch Überschwemmung nicht selten die größten Verheerungen auf den Wiesengründen der Gemeinde anrichtet; zum größeren Theil aber auf den waldigen Höhen der Zeiler Berge (Langeberg, Blutsberg und Rappen), in welche die tiefen, schluchtenartigen Thäler des Dobel- oder Falchenbachs und des Rappenbachs eingerissen sind. Viehzucht und nächst ihr Feldbau sind auch hier fast die einzigen Nahrungsquellen. Die Felder in dem nördlichen, hochgelegenen Theil des Bezirks sind größtentheils von geringer Beschaffenheit; gut dagegen die niedriger gelegenen. Der Gewerbebetrieb ist unbedeutend. Erwähnung verdienen nur eine Mahl- und eine Sägmühle, eine Schildwirthschaft, eine Essigsiederei und eine gut eingerichtete Schmiede, in welcher auch artige und solide Chaisen und andere Wagenarbeiten gefertigt werden. Die Vereinödung datirt sich in

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Beschreibung des Oberamts Leutkirch. Stuttgart und Tübingen: Cotta, 1843, Seite 207. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Leutkirch_207.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)