Seite:Oberamt Leutkirch 250.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

später, in Pfaffenried erst 1809. Die ökonomischen Umstände der Einwohner gehören zu den besseren. Von Gewerben sind zu nennen 2 Mahlmühlen, 1 Sägmühle und 1 Schildwirthschaft. Leinweberei wird fleißig, doch gewöhnlich nur um den Lohn betrieben. Nicht ganz unbedeutend ist das Gewerbe einiger Schuhmacher, die ihre Waaren zum Theil in benachbarten Bezirken und bis nach Bayern absetzen. Auch das Geschäft eines Kornhändlers verdient Erwähnung. Die Mortalitäts-Verhältnisse stellen sich hier am günstigsten (21,6 : 1000). Grundherr der ganzen Gemeinde ist der Fürst von Waldburg zu Zeil-Wurzach. Kirche und Schule sind in Ellwangen. Der Pfarrsprengel begreift außerhalb dieser Gemeinde noch von der Gemeinde Spindelwaag die Parzellen Emishalden und Landoltsweiler, und 8 Höfe und Weiler von Unter-Schwarzach, Oberamts Waldsee. Die Pfarrei erhebt in sämmtlichen Parzellen dieser Gemeinde nur den kleinen Zehenten, während der große dem Staat zusteht und vom Kameralamt Waldsee bezogen wird. Beiderlei Zehenten sind verpachtet. Für den Blutzehenten bezieht die Pfarrstelle ein Geldaversum. Heu- und Obstzehenten werden nicht gereicht.

1) Ellwangen, kathol. Pfarrdorf mit 249 Einw., nebst: a) Buckenhof, Hof und 2 Häuser mit 9 Einw. b) Eichen, 5 Höfe mit 55 Einw. c) Hohenhalden, Haus mit 5 Einw. d) Mohr, 2 Häuser mit 15 Einw. e) Ramsen, Hof mit 6 Einw. f) Sandbauer, Haus mit 9 Einw. g) Umbrecht, 2 Höfe und 2 Häuser mit 27 Einw. h) Wolf, 1 Hof und 1 Haus mit 9 Einw.

Ellwangen liegt am Ellbach, in einem flachen Kessel, rings von fruchtbarem Ackerland umgeben, 6¼ geom. Stunden von Leutkirch (über Wurzach) und 2¼ Stunden von Wurzach entfernt, an der Straße von letzterem Ort nach Ochsenhausen. Auch dieser Ort ist weitläufig gebaut; die Pfarrkirche zum h. Kilian und der h. Ursula steht in der Mitte desselben auf einer kleinen Anhöhe und hat einen hohen Thurm, sonst aber nichts Ausgezeichnetes. Der Kirchenfond ist gering; seine Kapitalien belaufen sich nur auf 900 fl. Dazu kommen noch ein jährlicher Beitrag von 125 fl. von Seiten des Staates und einige Güterzinse. Die Baulast an dem im Jahr 1731 erbauten Pfarrhaus trägt ebenfalls der Staat (Kameralamt

Empfohlene Zitierweise:
Beschreibung des Oberamts Leutkirch. Stuttgart und Tübingen: Cotta, 1843, Seite 250. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Leutkirch_250.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)