Seite:Oberamt Riedlingen 053.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

und Arten von Wild sind dieselben, wie anderwärts. Unter dem Federwild ist diesseits der Donau nur das Haselhuhn, als ungewöhnlich zu bemerken, das bey Upflamör, Dürrenwaldstetten und in der Gegend nistet. Desto merkwürdiger ist die Gegend jenseits der Donau, und besonders die des Federsees durch ihr Wassergeflügel. Über dieses und andere Federwildarten, welche auf und an dem Federsee theils einheimisch sind, theils alle Jahre auf dem Striche, oder auch nur selten gesehen werden, und die sich meist auch über die Donaugegenden verbreiten, theilen wir folgendes, von dem Herrn Rath und Oberförster Häckel in Buchau verfertigte, Verzeichniß mit.

1) Einheimische: Tafelente; Krickente; Zirgente; rothbrüstige Säger; weiße Säger; kleine Taucher; Stockente; Löffelente.

2) Auf dem Striche erscheinen: Wildgans; Stockgans; große Rohrdommel; weiße Storch; Heerschnepfen; Mittelschnepfen; Kibitzen; punktirte Strandläufer; gemeine Strandläufer; Wachtelkönig; gem. Wasserhuhn; Strandpfeifer; gem. Meve; warzkopfige Meve; gem. Meerschwalbe; schwarze Meerschwalbe; Marchen.

3) Äußerst selten: Kranich; Nachtreiher; kleine Rohrdommel; schwarze Storch; stumme Schwan; rothfüßige Strandreuter; sichelschnabliche Nimmersatt oder türkische Schnepfe; ferner auch Seidenschwanz.

4) Von Raubvögeln finden sich: gem. Geyer; Milane; Mäuse-Bussarde; rauchbeinige Bussarde; Sumpfreiher; Hühnerhabicht; Sperber; Wanderfalke; Reiher; zuweilen auch Steinadler.

Fische. In der Donau finden sich die gewöhnlichen Weißfische und Barben, sodann Karpfen und Hechte, hier und da auch Forellen und Aale. Der Federsee führt außer den gemeinen Fischen, hier Speisfische genannt, ebenfalls Hechte und Karpfen, auch Schleyen, Berschinge, Brachsen und Wellen. Unter den seltenen Fischen des Federsees verdient auch noch die Moor- oder Meergrundel, Cobitis fossilis, Wetterfisch, Schlammbeißer genannt zu werden. Die kleinen Gewässer haben nichts besonderes, die Biber, noch mehr aber die Ach führen Forellen. Der größte und merkwürdigste Fisch ist der Weller, Wels, Silurus Glanis, der in dem Federsee vorkommt, und von diesem zuweilen auch in

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Riedlingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1827, Seite 053. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Riedlingen_053.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)