Seite:Oberamt Riedlingen 116.jpg

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5. Beuren mit Dollhof,

a. Beuren, ein kath. vormals H. Kreuzthalisches Dorf, auf der Hochfläche über dem linken Donauufer, an der Vicinalstraße nach Scheer, 3 St. von Riedlingen, 1/2 St. von Hundersingen, wovon es Filial ist, mit 272 kath. und 9 ev. Einw. C. A. H. Kreuzthal, F. A. Zwiefalten. Zehnten, den großen hat, mit wenigen Ausnahmen, der Staat, den kleinen die Pfarrey.

Gefälle bezieht: der Staat 156 fl. 21 kr., 1741/4 Sch. D. 56 Sch. 33/8 V. H., 47 Sch. Gerste, theils aus Zinsgütern, theils für die 4te, in eine ständige Gülte verwandelte Garbe.

Der Ort hat eine schöne, von großen Obstbäumen beschattete, Lage mit herrlichen Aussichten, eine Capelle zum h. Wendelin, 1 Schildw.

Es gab eine Familie, die sich von dem Orte schrieb, ihren Antheil an Beuren aber schon frühe verloren haben muß, da man sie nur ein Mal mit einem solchen, desto mehr aber mit Gütern zu Hohenthengen, Marbach, Mieterkingen und hauptsächlich zu Herbertingen findet. 1269 freyt Heinrich von Gundelfingen dem Anselm von Burun seine Besitzungen (in oppido Burun heißt es) die ihm Ulrich von Undelhusen verkauft hatte. Die Familie scheint sich in dem Bürgerstande zu Mengen, wo man sie später seßhaft findet, verloren zu haben. Doch macht 1476 noch der Graf von Sonnenberg mit Peter, Jörgen und Bernard v. B. zu Herbertingen gesessen, einen Vertrag, wornach die von Beuren als edle Leute bey ihrem Sitz zu H. frey verbleiben sollen. Obiger Heinr. von Gundelfingen vergabt auch 1274 Güter zu B. an H. Kreuzthal und noch 1379 eignet Swigger von Gundelfingen einem Bürger zu Mengen Lehengüter zu B., 1310 verkauft Wernherr von Eglingen dem Spital zu Mengen sein Gut zu B. Außer diesen aber findet man keine adeliche Besitzer in B. und das Grundeigenthum befand sich meist in Privathänden, aus welchen es theils an das Kloster Kreuzthal, theils an den Spital zu Mengen kam. Der letztere

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Riedlingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1827, Seite 116. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Riedlingen_116.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)