Seite:Oberamt Riedlingen 189.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

und Dollhof, ferner mehrere auswärtige Güter und Gefälle, auch Rebgüter zu Markdorf und Hedingen, welche von Würtemberg verkauft wurden.

Die Einkünfte des Klosters betrugen nach einer Fassion des Klosterconvents 49.970 fl.; Activ-Kapitalien fanden sich bey der Auflösung für 94.900 fl., Schulden 48.400 fl. Vorräthe für 35.548 fl.

Heiligkreuzthal kam mit seinem Gebiete durch den Reichsdeputations-Schluß 1803 an Würtemberg. Dieses sah sich jedoch durch die Einwendungen von Seiten Östreichs genöthigt, den Vertrag vom 2. Jul. 1804 einzugehen, wodurch die Östreichische Landeshoheit über das ganze Gebiet, so wie auch das berüchtigte Heimfallrecht, anerkannt wurde[1]. Die Wirkung dieses Vertrags war jedoch nur von kurzer Dauer, bis zum Preßburger Frieden. Aus dem Klostergebiete wurde ein eigenes Oberamt gebildet, das aber nur bis 1807 bestand. S. 17.


27. Heudorf mit Burgau.

a) Heudorf, ein kath. Pfarrdorf, an der Buchauer Poststraße, 1 St. von Riedlingen mit 262 Einw. C. A. Heiligkreuzthal; F. Tax. Amtsbezirk, und F. V. Buchau R. A. Dürmentingen. Standes-, Grund- und Patronatsherr, F. v. Th. und Taxis. Zehnten, den großen bezog bisher Baden, (s. S. 82) den kleinen die Pfarrey.

Gefälle beziehen: Taxis 379 fl. 50 kr., 217/8 Sch. D., 14 Sch. 41/3 Sr. H.; Pfarrey 5 fl. 3 kr.; Heilige 8 fl. 30 kr., 231/4 Sch. D., 16 Sch. 11/4 Sr. H.; die Großzehentherrn 21 fl. 8 kr. Dazu kommen Landgarbengefälle des Fürsten mit 1752 fl. 39 kr. Der Ort ist zu der 3ten Garbe verpflichtet, die aber auf alljährliches Ansuchen durch die Gnade des Fürsten in die 4te verwandelt wird.

Der Ort liegt auf der Hochfläche, jenseits der Donau, und hat von seiner hohen Lage ohne Zweifel auch seinen Namen Heudorf, in Urkunden Hondorf, Howdorf, also


  1. Der Vertrag ist mit Bemerkungen in Häberlins Staatsarchiv, B. 12. H. 17, 1804, abgedruckt.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Riedlingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1827, Seite 189. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Riedlingen_189.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)