Seite:Oberamt Saulgau 121.jpg

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dem Erbtruchseßen Johann von Waldburg und der Stadt Saulgau, wegen der hohen und niedern Gerichte zu N., in Folge dessen solche zwischen beiden Theilen getheilt wurden. 1467 wurde Jakob Kröl (Kröwel) von Ravensburg mit zwey Gütern zu N. von Östreich belehnt, welche aber nachher an Saulgau kamen. S. Moosheim.

14) Schwarzach, ein kleiner Weiler, 1 St. unterhalb S. an der Schwarzach, Filial von Mieterkingen, mit 22 kath. Einw. Der Ort besteht aus 2 Lehenhöfen, welche dem Spital Saulgau gehören. Die Zehnten gehören zu der Pfarrey. Auf der Höhe des Örtchens, welche das Schwarzachthal begränzt, steht sehr malerisch eine kleine Kirche, welche früher Pfarrkirche war. Die Pfarrey wurde i. J. 1812 aufgehoben, und jetzt werden in der Kirche jährlich nur noch einige Messen gelesen. Der Pfarrer hatte seinen Sitz in Saulgau, und war zugleich Caplan zu St. Meinrad daselbst. In die Pfarrey gehörten auch diejenigen beyden Mühlen von Saulgau, die jetzt nach Moosheim eingepfarrt sind. Das Patronat hatte die Stadt Saulgau. In dem Kirchlein, das dem h. Meinrad und Blasius geweiht ist, steht ein einfacher Altar mit neuen Verzierungen und einem Gemählde, das den h. Meinrad neben seinen Mördern darstellt. Bey dem Kirchlein stand einst ein Schloß, wovon man noch Spuren findet. Es gab eine adelige Familie, welche sich von Schwarzach, und nach allen Umständen von dem Saulgauer Schwarzach, schrieb. Glieder dieser Familie kommen häufig in Heiligkreuzthaler Urkunden vor. Ein Ramungus de Schwarzach verkaufte an das Kloster Heiligkreuzthal i. J. 1241 ein Gut zu Andelfingen; Heinrich v. Schwarzach kauft 1273 ein Gut zu Beitzkofen, und verkauft in demselben Jahre eines zu Fulgenstadt; Heinrich und Peter von Schwarzach eignen dem Kloster Zwiefalten i. J. 1318 ein Gut zu Bechingen bey Riedlingen. Wann das Spital S. in den Besitz des Weilerchens gekommen, ist unbekannt. Nach der Erzählung soll der h. Meinrad auf dem Schlosse Schwarzach

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Saulgau. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1829, Seite 121. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Saulgau_121.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)