Seite:Oberamt Tettnang 096.jpg

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Elisabeth, mit ihrem Gemahl Hugo auch die Reihe der Grafen von Montfort an, welche nach den Handschriften über das Montfortische Geschlecht in dem fürstlichen Archiv zu Zeil, deren Mittheilung wir der großen Güte des Herrn Fürsten verdanken, noch im Jahr 1644 in dem Schlosse Hohen-Bregenz, gewöhnlich Pfannenberg, jetzt Gebhardsberg genannt, auf die Wand gemalt zu sehen waren.

Groß und bedeutend waren die Besitzungen des neuen Hauses, das Montfortische Geschlecht glänzte lange als eines der mächtigsten und angesehensten in- und außerhalb Schwaben. Die Graf- und Herrschaften Feldkirch, Werdenberg, Sargans, Sonnenberg, Bregenz, Rothenfels, Tettnang, Argen, Heiligenberg, Sigmaringen, Scheer etc., gehörten alle demselben an, aber bald schwächte es sich durch Theilungen, Uneinigkeit und üblen Haushalt; es entstanden eben so viele Linien, als das Haus Herrschaften hatte, immer verfolgte eine Linie die andere, und so tief sank endlich das berühmte Geschlecht herab, daß es ein Gegenstand des Mitleidens wurde. Die letzten seiner Besitzungen waren die Herrschaften Tettnang und Langenargen, die wir nun, ehe wir auf den Untergang des Hauses kommen, noch etwas näher berühren wollen.

Die Herrschaften Tettnang und Langenargen waren eine alte Besitzung der Grafen des Linz- und Argengaues. Durch die oben erwähnte Theilung unter ihren Nachkommen kamen sie an das Bregenzische Haus; denn es ist nicht wahrscheinlich, daß sie der Buchhornischen Linie zugetheilt worden waren. Mit der Bregenzischen Erbschaft erhielt der Pfalzgraf Hugo von Tübingen auch diese Herrschaften und sie wurden somit ein Erbtheil seiner Nachkommen, der Grafen von Montfort. Zwar könnte man Zweifel erheben, ob Hugo mit seiner Gemahlin Elisabeth gleich anfänglich auch Bregenz und die daran grenzenden Herrschaften diesseits des Bodensees erhalten habe; allein dieser Zweifel wird durch nachstehende Thatsachen widerlegt. Schon im Jahr 1169 schenkte Elisabeth, die Gemahlin


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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Tettnang. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1838, Seite 096. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Tettnang_096.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)