Seite:Oberamt Tettnang 151.jpg

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Im 14ten Jahrhundert verschwindet das Geschlecht aus der Gegend; im Jahr 1325 verkauft noch „Eberhard, Vogt von Summerau“ an den Ritter Werner von Vorder-Raitnau sein Gut Tegelsee, die Vogtei, den See und den Weiler dabei, die Vogtei Riedensweiler und was er dort besaß, den Hof zum Wettis, „das mein recht Lehen war von dem Reich“ um 60 Pfd. Pfenning. Aber Summerau selbst war mit Burg und Herrschaft schon 1309 im Besitze der Grafen von Montfort. Denn in einem Übergabsbrief vom Jahr 1309 führt Graf Haug von Montfort-Tettnang unter seinen Besitzungen namentlich auch „Summerau die Burg mit Leut und mit Gut etc.“ an. Von dieser Zeit war Summerau eine Zugehörung der Herrschaft Tettnang. Zwar nennt sich in einer Urkunde vom Jahr 1446 der Junker Rudolph von Reitenau „Vogt zu Neu-Summerau,“ allein er war ohne Zweifel nur Montfortischer Burg- und Lehensmann, wie es um dieselbe Zeit auch Heinr. von Dankertsweiler war, der zu Alt-Summerau saß. Vergl. auch die Note S. 119, dann Liebenau und Rattenweiler.

  • 19) Unter-Langensee, W. mit 37 k. Einw. Filial von Wildpoltsweiler, mit einer Schildwirthschaft. 2 Höfe gehörten schon in älteren Zeiten zu St. Leonhardt in Ravensburg, die übrigen waren Tettnangisches Lehen.
  • 20) Vorderburg, H. Filial von Goppertsweiler, mit 11 k. Einw., ehemals ein Weingartisches Schupflehen mit Niedergericht und Collectation. Nahe dabei, am Rande über der Argen, stand die Burg Pflegelberg, und ohne Zweifel hat der Hof davon seinen Namen „Vor der Burg.“
  • 21) Welmuthsweiler, W. mit 56 k. Einw. Filial von Laimnau. Die Grundherrschaft war früher zwischen dem Kloster Langnau und der Herrschaft Tettnang getheilt.
  • 22) Wildpoltsweiler, kath. Pfw. mit 73 Einw., 464 W. F. über dem Bodensee. Daselbst ist 1 Mahl- und Säge-Mühle, 1 Hammerschmiede, welche das Kreuzweiher-Bächlein, auch Mühlbach genannt, treibt. Die Zehnten zu W. und in dem übrigen Pfarrsprengel hat die Pfarrstelle und zum Theil der Spital Lindau zu beziehen. Das Patronat ist königlich; 5 Höfe waren früher Östreichische Schupflehen, die andern Eigenthum. W. liegt in einem engen Thälchen und an dessen bergigen Abhängen 2 Stunden von Tettnang. Oberhalb des Weilers liegt der nicht unbedeutende Kreuzweiher (s. o. S. 27), der Ort hat Kirche und Schule. Das Schulhaus wurde 1817 erbaut. Die Baulast der Pfarrkirche zum heil. Georg, so wie die des Pfarrhauses trägt die Kirchenpflege und im Falle ihrer Unzureichenheit die Großzehntherren. Der

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Tettnang. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1838, Seite 151. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Tettnang_151.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)