Seite:Oberamt Tettnang 152.jpg

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Pfarrsprengel besteht aus 6 Parzellen der Gemeinde Flunau und 2 der Gemeinde Neukirch. Die Pfarrei ist alt, das Patronatrecht war ein Zugehör der Burg Summerau, bei einer Theilung zwischen den Brüdern Grafen von Montfort, im Jahr 1354, erhielt Graf Heinrich von Montfort unter Anderem die Burg zu Nieder-Summerau und den Kirchensatz zu W.

  • 23) Wittenberg, W. mit 30 k. Einw. Filial von Wildpoltsweiler. Die Güter waren, mit Ausnahme eines Schupflehens der Carmeliter in Ravensburg, Erblehen von Langnau.



7. Gemeinde Friedrichshafen,
mit Siechenhaus und Seewald, 1072 Einwohner.

1) Friedrichshafen, eine kath. Stadt am Bodensee, 23/4 St. von Tettnang und 451/2 St. von Stuttgart, 1280 P. F. über der Meeresfläche, unter 47° 38′ 54″ der Breite und 27° 8′ 42″ der Länge, mit 1072 Einw. Die Stadt ist Sitz eines Königl. Cameralamts, eines Haupt-Zollamtes, eines Amts-Notariats und Unteramts-Arztes (dermalen Oberamts-Arztes) und einer Post, siehe Schlußwort. Die Zehnten bezieht der Staat, nur den kleinen Zehnten von den Rübenäckern die Stadt. Die Grundlasten betragen zu Geld berechnet nach dem Cataster 205 fl. 57 kr., und werden mit ganz geringen Ausnahmen von dem Staat bezogen. Friedrichshafen besteht aus drei verschiedenen Theilen: 1) dem ehemaligen Reichsstädtchen Buchhorn; 2) dem vormaligen Priorat (jetzt K. Schloß) und Dorf Hofen, und 3) der sogenannten Neustadt, einer einfachen Häuserreihe zwischen den beiden ersten, 1/4 St. von einander entfernten Theilen. Stadt und Schloß liegen hart am See, jeder Theil auf einem ausspringenden Bogen des Seegestades. Die Lage ist eine der schönsten; der Bodensee breitet sich in fast unübersehbarer Fläche vor der Stadt aus, in duftiger Ferne erblickt man bei heiterer Witterung jenseits die Schweizer Ufer mit ihren freundlichen Städten und Dörfern, in ihrem Rücken erheben sich die grünen Vorberge von Appenzell und St. Gallen, hinter ihnen


Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Tettnang. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1838, Seite 152. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Tettnang_152.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)