Seite:Oberamt Tettnang 211.jpg

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berichtet worden, die Herrschaft Liebenau gekommen war, wurde das unter Weingarten erneuerte Schloß an den Wirth Bieger und von diesem an die Weißenauer Exconventualen-Societät verkauft. Als der letzte davon ist jetzt der Pfarrer Schlegel in St. Christina Besitzer des Schlosses und der Bibliothek, die größtentheils von der Weißenauer Kloster-Bibliothek herstammt, und von dem letzten Abt des Klosters an seine geistlichen Schicksals-Genossen kam.

  • 2) Berg, H. mit 4 k. Einw., Filial von Ober-Eschach, ein vorm. Kloster Weißenauisches Lehengut, welches es schon 1219 besaß.
  • 3) Buch, H. mit 8 k. Einw., Filial von Ober-Eschach, ebenfalls vormals Weißenauisch.
  • 4) Furth, W. mit 16 k. Einw., Filial von Ober-Eschach, an der Schwarzach, aus 3 Höfen bestehend, wovon 1 über dem die Grenze zwischen den Oberämtern Tettnang und Ravensburg bildenden Bache liegt und der Gemeinde Eschach angehört (S. Ravensburg S. 190). Der eine der hieher gehörigen Höfe wurde, bald nach der Stiftung des Gotteshauses Weißenau, dem Kloster geschenkt, 1171 aber von dem Kloster gegen den Zehnten zu Maisenthal (Mariathal, OA. Ravensburg) an die Pfarrkirche zu Ober-Eschach vertauscht. Den andern Hof stiftete Graf Heinrich von Montfort im Jahr 1371 an Weißenau.
  • 5) Hasenwinkel, H. mit 3 k. Einw., Filial von Brochenzell, an der Schussen, vormals Weißenauisch.
  • 6) Hegenberg, W. mit 22 kath. Einw., Filial von Ober-Eschach, vormals Kloster Weißenauisch.
  • 7) Langentrog, W. mit 23 k. Einw., Filial von Ober-Eschach, an der Landstraße von Ravensburg nach Tettnang, mit 1 Schildwirthschaft und Bierbrauerei, auch 1 von dem Krebsbach getriebenen Sägemühle nebst Bleiel und Stampfe, und 1 Hammerschmiede. Der W. gehörte zur Weingartischen Herrschaft Liebenau.
  • 8) Lohner, W. mit 30 k. Einw., Filial von Brochenzell, im Schussenthal. Der vormals Weißenauische Weiler und seine einzelnen Höfe kommen in früheren Zeiten unter verschiedenen Namen vor, als Niederreute, Bernreute, Rennenreute, Frittelisreute etc.; den Namen Lohner erhielt er von dem Besitzer eines der Höfe. Das Kloster Weißenau kaufte die Höfe allmählig aus verschiedenen Händen zusammen.
  • 9) Ober-Eisenbach, ein kath. vormals Weißenauischer Pfarrweiler mit 54 Einw., 1 St. östlich von Tettnang, in einer moorigen Ebene, ringsum von bergigen Waldungen umgeben. Von zwei Weihern bei dem Ort ist der eine jetzt ganz ausgetrocknet, und der

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Tettnang. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1838, Seite 211. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Tettnang_211.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)