Seite:Oberamt Tettnang 215.jpg

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E. ist Ritter Cuno v. Epirsberc, der in einer Weißenauer Urkunde von 1153 erscheint. Von dieser Zeit an kommen die von Ebersberg bis ins 15. Jahrhundert in Urkunden vor. Sie verkauften während dieser Zeit mehrere Güter an Weingarten, so die Brüder Berthold und Conrad von E. 1259 und 1264 (s. Bavendorf) den Hof Moos bei Wüstenberg, Heinrich v. E. 1306 die Luppenmühle und andere Güter. In ihrem Wappen führten sie einen schreitenden Eber. Mit Hans von E., der noch im Jahr 1423 vorkommt, scheint das Geschlecht ausgestorben zu seyn. Im Jahr 1445 erscheint Heinrich von Stein, der eine Osanna von Ebersberg zur Frau hatte, im Besitze von Ebersberg. Sein Sohn, Conrad v. Stein von Reichenstein, verkaufte 1463 Burg und Berg Ebersberg und alle desselben Lehen und Zugehörde an den Grafen Ulrich v. Montfort um 2100 fl., und in demselben Jahre Bodneck, das dazu gehörte, an das Kloster Weißenau, (siehe Ravensburg S. 177). An eben dieses Kloster verkaufte auch Graf Ulrich von Montfort 1468 die Burg Ebersberg mit Mühle, Höfen und allen Rechten und Gerechtigkeiten wieder um 2200 fl. Weißenau war nun Herr sämmtlicher Ebersberger Besitzungen mit Niedergerichtsbarkeit und Steuerrecht, und diese theilten sofort ihr Schicksal mit jenem.

  • 5) Engelitz, W. mit 60 k. Einw., an der Haslach, unweit ihrer Ausmündung in die untere Argen. Der Weiler ist durch den Bach in zwei Hälften getheilt, wovon der auf dem rechten Ufer liegende Theil der Pfarrei Goppertsweiler, der auf dem linken der Pfarrei Haslach zugetheilt ist. Es ist eine neuerbaute Ölmühle daselbst. Außer einem vormals Kloster Weingartischen Lehen, welches das Kloster mit dem Burgstall Pflegelberg, zu dem es gehörte, im Jahr 1380 erhielt, bestanden alle übrigen Güter aus Erblehen des Klosters Langnau und gehören nun zum Bayerischen Religionsfond Lindau.
  • 6) Gunzenweiler, W. mit 80 k. Einw., Fil. von Haslach. 2 Höfe waren bis 1833 nach Neukirch eingepfarrt. Daselbst ist 1 neu erbaute Ziegelhütte. Der W. bestand vormals aus 5 Kloster Weißenauischen Schupflehen, über welche das Kloster die niedere Gerichtsbarkeit und Collectation übte, und 1 Schupflehen der Pfarrei Haslach, die übrigen Güter waren eigenthümlich. Von den Weißenauischen Höfen gehörten 3 zur Burg Ebersberg, s. o., die 2 weitern kaufte das Kloster 1630 von Wilhelm Humpiß von Waldrams zu Pfaffenweiler und Winkeleck um 3343 fl.
  • 7) Hagmühle, W. mit 17 k. Einw., Filial von Haslach, früher von Neukirch, an der Haslach, welche eine Mahlmühle

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Tettnang. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1838, Seite 215. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Tettnang_215.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)