Seite:Oberamt Tettnang 237.jpg

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Lehen. Einen Hof trugen ehemals die von Schellenberg von den Grafen von Montfort zu Lehen.

  • 6) Biggenmoos, W. mit 111 k. Einw., Fil. v. Tannau. Über seine früheren kirchl. Verhältnisse s. bei Tannau. Ein Hof war früher Weißenauisch.
  • 7) Büchel, Bühel, W. mit 6 k. Einw., Fil. v. Tettnang. Der Zehnte, der zum Langnauischen Religionsfonds in Lindau gehörte, wurde 1836 in eine ewige Gült verwandelt.
  • 8) Dietmannsweiler, W. mit 92 k. Einw., Fil. v. Tannau, bis 1812 von Laimnau, an der Straße von Tettnang nach Wangen mit 1 Schildwirthschaft, einer Hammerschmiede, einer Ziegelhütte und mehreren andern Gewerben. Der Religionsfonds, die Kirchenfabrik Tannau und die Kaplanei Maria Loretto haben hier Lehengefälle.
  • 9) Enzisweiler, W. mit 21 k. Einw., Fil. von Ober-Eisenbach, besteht aus 2 vormals Weißenauischen Erblehenhöfen, nebst einer Mühle und einem durch den Aufenthalt von Räubern berüchtigten Nebenhause.
  • 10) Flockenbach, W. mit 46 k. Einw., Fil. von Krumbach, bis 1812 von Tannau, am Bollenbach mit einer kl. St. Anna-Kapelle, sehr bergig gelegen, berühmt wegen seines starken Kirschbaues. Im Thale steht eine Sägemühle. Auf einem steilen Bergkegel bei Fl. liegen die Ruinen der Burg Flockenbach, wovon noch 1830 ein über 100′ hoher Thurm stand, der nun aber auch abgebrochen ist. Hier saß ein adeliges Geschlecht, das sich v. Flockenbach schrieb, aber schon im Anfang des 14. Jahrhunderts ausgestorben ist. Unter den Mönchen des Kl. Weißenau findet man Nobiles de Flockenbach. Im Jahr 1360 siegelt ein Heinz v. Lachen und Flockenbach eine Urkunde des Grafen Heinrich v. Montfort, in welcher Immenstad Stadtrecht erhielt, und 1393 sind Heinrich und Frick Gebrüder von Lachen, die sich ebenfalls von Flockenbach nennen, im Besitze von Fl. Beide theilen in diesem Jahre den Thurm Flockenbach und die schwarze Eisenbach, den Hof zu Gebrazweiler, einen Hof zu Laimnau, und Stadel, Äcker, Wiesen, Wälder und Holz, auch Leut zu Fl. – Durch Heirath waren die v. Schönstein eine Zeit lang im Besitz der halben Burg. Später erscheinen die von Dankertsweiler im Besitze. 1469 siegelt Junker Hans v. Dankertsweiler zu Flockenbach gesessen, einen Vergleich und 1482 verkauft Friedrich v. D. an seinen Schwager Joachim v. Stuben das Schloß Fl. um 2000 fl. Im Jahr 1498 verkauft Johann v. Stuben an Graf Ulrich v. Montfort das Schloß und den Sitz zu Fl. sammt der Mühle und Säge, unter dem Schloß und Gesäß zu Fl., sammt allen Lehen und Rechten, auch

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Tettnang. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1838, Seite 237. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Tettnang_237.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)