Seite:Oberamt Tettnang 238.jpg

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dem Vogtrechte über die Weingartischen Güter um 1500 fl. Von da an blieb F. im Besitze der v. Montfort und bildete einen Bestandtheil des Landwaibelamtes.

  • 11) Gemertsweiler, k. W. m. 26 Einw., Fil. von Tettnang, im Thale gelegen, bestehend aus 3 vormals Tettnangischen Lehenhöfen. 1362 verpfändete Eberhard v. Aspermont mit andern Gütern auch 2 Höfe und 2 Güter zu Gemrigswiler an Conrad v. Wolfurth.
  • 12) Hagenbuchen, kath. W. mit 91 Einwohnern, Filial von Tettnang, südlich von der Stadt, an der Straße von Tettnang nach Langenargen, mit 1 Schildwirthschaft. Der W. besteht aus zerstreuten, vormals Tettnangischen Lehenhöfen; mehrere Häuser wurden erst im vorigen Jahrhundert auf herrschaftlichen Grund und Boden gebaut. Einen Bestandtheil des Weilers macht das sogen. Bruderhaus aus, wo die Pauliner Eremiten zu Argenhardt zuerst ihren Sitz hatten. Bei dem Hause befindet sich ein Weiher mit einer Insel, worauf ehemals ein Haus gestanden zu haben scheint.
  • 13) Holzhäusern, W. mit 134 k. Einw., Fil. von Tannau, an der Landstraße von Tettnang nach Wangen, zerstreut auf einer Anhöhe gelegen, mit 1 Schildwirthschaft.
  • 14) Iglerberg, W. mit 23 k. Einw., Filial von Laimnau, ganz im Walde gelegen, 1 Lehengut gehörte dem Spital Lindau mit dem Steuerrecht.
  • 15) Matzenhaus, W. mit 74 k. Einw., im Thale, weitläufig gebaut, Fil. von Krumbach, bis 1812 von Tannau, 2 Häuser, die sogen. Herishäuser, gehören in die Pfarrei Ober-Eisenbach.
  • 16) Missenhardt, W. mit 23 k. Einw., Fil. v. Tettnang, an der Landstraße von Tettnang nach Wangen, hoch gelegen, mit weiter Aussicht. M. war vormals Hauptort der Gemeinde, s. o. Hier stand ein Schloß der Herren v. Ried, der Thurm genannt, von dem man noch einige Überbleibsel sieht, s. Ried.
  • 17) Neuhäusle, W. mit 41 k. Einw., Fil. von Tettnang, bestehend aus 7 Söldhäusern und einem Armenhause der Gemeinde. Der Ort ist erst seit 100 Jahren entstanden.
  • 18) Oberhof, H. mit 2 k. Einw., Fil. von Tettnang, ein eigenthümliches, sehr schönes, neuerlich aber etwas herabgekommenes Hofgut in der besten Lage. Es war früher Montfortisches Privateigenthum und wurde 1780 von dem Grafen Anton v. M. verkauft. Von der Gräflichen Zeit rührt auch noch das große ansehnliche Gebäude her.
  • 19) Reichen, H. mit 9 k. Einw., Fil. v. Laimnau, im Argenthal, ein vom Kloster Langnau herrührendes Erblehen des Religionsfonds Lindau.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Tettnang. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1838, Seite 238. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Tettnang_238.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)