Seite:Oberamt Ulm Seite 018.jpg

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schöne Tropfsteinbildungen ausgezeichnet; auf dem Boden liegen große Felsstücke. Die ganze Tiefe der Höhle ist 120–130′ lang. Wahrscheinlich setzt sie aber hinter dem dritten Gewölbe noch weiter fort, und steht mit den Erdfällen auf dem Felde bei Lindenau in Zusammenhang.

Der Stadel, eine etwa 30′ breite und eben so tiefe, hohe und helle Grotte mit einem 15′ hohen Eingang an derselben Felsenwand nur 30′ links von dem Eingang in den hohlen Stein. An dem Eingang sieht man Spuren von Mauern. Die Höhle soll einem Einsiedler, in früheren Zeiten auch Räubern zum Aufenthalt gedient haben.

7. Boden und Klima.
a. Boden.

Ein kalkhaltiger, schwerer Thonboden, mehr oder weniger mit Kalksteingeröllen vermischt, wie er auf der Alp gewöhnlich vorkommt, ist auch hier vorherrschend. Doch unterscheidet sich die Ulmer Alp von andern Alpstrichen dadurch, daß der Boden weniger steinig ist. Besonders ist auf der Höhe der rechten Seite des Lonthals, von Luizhausen herüber über Beimerstetten, Jungingen bei Nerenstetten u. a. der sogen. Lixboden, ein Gemisch von Humus, Sand und Letten, der selbst in trockenen Jahren sehr fruchtbar ist, anzutreffen. Sodann findet sich in den Einsenkungen und Niederungen bei Grimmelfingen, Altheim, Nerenstetten, Neenstetten und Langenau ein schwärzlich-brauner humusreicher Boden, und in dem Donau- und Blauthale besteht der Boden meist aus einer 1 Schuh tiefen lockern Moorerde, unter der bald Kalktuff, bald Torfschichten oder auch Gerölle liegen; außerdem aber bilden der Jurakalk und am südlichen Abhang gegen die Donau der ältere Süßwasserkalk und die Molasse etc. den Untergrund. Der Boden ist größtentheils fruchtbar, und lohnt den auf seinen Anbau verwendeten Fleiß des Landmanns mit guten Ernten.

b. Luft und Klima.

Die größtentheils südliche Exposition macht, daß auch die höchsten Bezirke sich eines mehr gemäßigten, als rauhen Klimas erfreuen. Überall findet man noch Obstzucht. Am mildesten

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ulm. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1836, Seite 18. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ulm_Seite_018.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)