Seite:Oberamt Ulm Seite 071.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Ulm mit ihrem ganzen Gebiete an die Krone Bayern, welche 1802 davon Besitz ergriff. Im Jahr 1810 ging die Stadt mit dem ganzen jetzigen Oberamtsbezirk, der in die bayrischen Landgerichte Söflingen, Alpeck und Elchingen eingetheilt war, von der Krone Bayern an die Krone Würtemberg über s. u., und wurde jetzt in zwei Oberämter, Ulm und Alpeck eingetheilt, wovon aber das letztere 1819 wieder aufgehoben und mit Ulm vereinigt wurde. Zu demselben gehörten die Gemeinden 2–10, 13, 14, 16–18, 20, 22, 23, 25–31, 35 u. 36.

2. Kirchliche Verhältnisse.

Von den Anfängen des Christenthums in unserem Bezirke weiß man so wenig, als von dessen früheren politischen Geschichten. Ohne Zweifel war zu Ulm eine der ersten christlichen Kirchen, wie man aus ihrem großen Sprengel und aus ihren ansehnlichen Gütern schließen muß. Zu den ältesten Kirchen gehörte außerdem wohl auch die St. Jakobskirche zu Söflingen, welche Karl der Große erbaut haben soll. An dem Kirchthurme zu Holzkirch ist die Jahrszahl 904 eingehauen. Sehr frühe erscheinen auch die Kirchen von Langenau und Urspring, urkundlich jedoch nicht vor dem 12. Jahrhundert. Bemerkenswerth ist, daß die meisten Kirchen des Bezirks dem heil. Martin geweiht sind.

Die kirchliche Eintheilung trennte den Bezirk in zwei bischöfliche Sprengel, den von Constanz und den von Augsburg. Die Grenzen zwischen beiden waren schon von König Dagobert I. (628–638) gezogen worden; sie liefen von der Iller her die Donau hinab bis an die Ecke bei Thalfingen, und zogen von da nördlich über die Alp hin, zwischen Luizhausen und Westerstetten durch gegen Geislingen etc. Hiernach gehörten in

A. Das Bisthum Constanz

das Landkapitel Blaubeuren mit folgenden Pfarreien aus dem diesseitigen Bezirke: Einsingen, Grimmelfingen, Harthausen, Söflingen, Ulm mit mehreren, später zu Pfarreien erhobenen Filialen.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ulm. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1836, Seite 71. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ulm_Seite_071.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)