Seite:Oberamt Ulm Seite 110.jpg

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Das Schießhaus, auch die Schützen genannt. Es ist das Schießhaus der Ulmer Schützen-Gesellschaft und mit angenehmen Anlagen, zu welchen schöne Alleen führen, und mit einer Wirthschafts-Einrichtung verbunden. Es liegt jenseits der Donau auf bayerischem Gebiete, 1/4 Stunde südlich von der Stadt. Ebenfalls auf bayerischem Gebiete, abwärts an der Donau, liegt auch ein anderer alter Vergnügungsplatz, das Steinhäule.

Trotz der Verwüstungen während der Kriegszeiten finden sich um die Stadt selber mancherlei schöne Spaziergänge, worunter sich die Promenade vom Gänsthor an der nördlichen Seite der Stadt vorbei bis zum Göcklinger Thor auszeichnet.

Ein eigenthümliches und altherkömmliches Vergnügen war für Ulm das Fischerstechen, ein Wasserturnier, das zu reichsstädtischen Zeiten alle 2 Jahre gegeben wurde, in neuern Zeiten aber seltener geworden ist.

Ein landwirthschaftlicher Verein besteht schon seit 1817 in der Stadt, seine Thätigkeit ist besonders durch den verstorbenen Oberamtmann, Regierungsrath v. Muff, sehr belebt worden.

Offentliche Blätter erscheinen in Ulm:

1) Ulmisches Intelligenzblatt, ein Wochenblatt, das schon seit 1752 herauskommt;
2) der allgemeine Anzeiger für den Donaukreis. Er erscheint seit 1819 und ist zugleich offizielles Blatt;
3) der Ulmer Landbote, ein politisches Blatt, seit ungefähr 50 Jahren;
4) Kronik der Kreishauptstadt Ulm, zum Theil politisches Blatt, seit 16. Oct. 1830.
5) Sonntagsblatt zur Belehrung und Unterhaltung für die Jugend, seit 1834. Die Ulmer Zeitung hörte 1834 auf.
Zugehörungen und Umgebung der Stadt.

Die Stadt ist ganz mit zerstreuten Wohnsitzen umgeben, die zu der Stadt gezählt zu werden pflegen; sie bildeten zum Theil einzelne Gruppen zusammen; wir bemerken:

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ulm. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1836, Seite 110. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ulm_Seite_110.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)