Seite:Oberamt Ulm Seite 156.jpg

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aus Gärten der Pfarrstelle Bernstatt. Die Grundgefälle betragen 30 fl. in Geld und 508 fl. in Naturalien, davon gehören der Kaplanei Drackenstein 331/2 fl.; dem Schullehrer in Bernstatt 71/2 fl.; das Übrige den Gutsherrschaften.

Osterstetten bildet ein würtemb. Rittergut, dessen Besitz unter die Nachkommen des Marx Phil. v. Besserer: von Schad, Joh. Elis. v. Berüff, Marx Christoph von Besserer und andere vertheilt ist. Das Gut und mit ihm der Ort besteht aus drei Höfen, wozu 58 J. Wald gehören. Es stand vormals unter Ulmischer Landeshoheit. Ein Hof ist fürstlich Fürstenbergisches (von Werdenberg herrührendes) Lehen, wozu früher auch ein Schloß gehörte. Schon 1369 wurden die Höfe von den Grafen von Werdenberg an Ulmer Geschlechter verkauft, welche sie seitdem mit niederer Gerichtsbarkeit unter Ulmischer Hoheit besaßen, mit Ausnahme des erwähnten Hofs, den M. Phil. Besserer 1661 von der Stadt gegen 2 Höfe und 3 Sölden in Weidenstetten eintauschte. Verschiedene Rechte und Gefälle, welche die Klöster Anhausen und Königsbronn besaßen, wurden 1614 an die Stadt Ulm vertauscht. Anhausen hatte seinen Antheil schon mit seiner Stiftung erhalten s. Langenau. Das Schloß wurde in der Mitte des vorigen Jahrhunderts wegen Baufälligkeit abgebrochen und in einem Nebengebäude eine gutsherrl. Wohnung eingerichtet. Osterstetten ist zwar der Schultheißerei Alpeck zugetheilt, die Einwohner gehören aber nicht nur zur Kirche und Schule von Bernstatt, sondern sind auch daselbst bürgerlich.

c. Stuppenlau, ein aus 3 Höfen bestehender evang. Weiler auf einer Anhöhe, 1/2 St. nördl. von Alpeck mit 15 Einw., Filial von Alpeck seit 1828, vorher von Langenau, wie vermuthlich auch Osterstetten, C.A. und F.A. wie oben. Den großen und kleinen, Obst-, Heu- und Öhmd-, sowie den Blut-Zehenten hat der Staat. Die Grundgefälle, welche außer den Laudemialgefällen in 107 fl. 48 kr. Naturalien bestehen, bezieht die Kirchenstiftungspflege Ulm, mit Ausnahme von 11 fl. 24 kr., welche dem Staat zukommen. Im Jahr 1377 verkauften Graf Heinrich von Werdenberg und sein Sohn

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ulm. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1836, Seite 156. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ulm_Seite_156.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)