Seite:Oberamt Ulm Seite 174.jpg

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Helfenstein mit seinem Sohn Ulrich gegen das Kloster Söflingen auf die Burg Erichstein mit allem Zugehör und dem Patronatrechte. Beides geschah in Gegenwart des Königs Rudolph. Beide Urkunden liegen im Original im Königl. Staats-Archiv; die Helfensteinische hat das Ortsdatum Gamundia, Gmünd. Das Dorf selber und die Herrschaft über dasselbe scheint indeß in andern Händen geblieben zu seyn; 19. Juli 1539 verkauften Werner v. Schwendin und die Schenken Phil. und Jakob v. Winterstetten an das Kloster Söflingen um 4900 fl. das Dorf Ehrenstein, Dorfrecht, Obrigkeit, Herrlichkeit, Reiß, Steuer etc., Höfe, Sölden und Güter etc. In einer Übergabs-Urkunde von 1541 nennt sich Werner „Werner v. Schwendin von Wolfhartsschwendin“ und Schwager Philipps und Jak. von Winterstetten, und von den Gütern heißt es, daß sie den Verkäufern von ihrem Schwehr und Vater Bernharten Schenken v. Winterstetten zu Klingenstein seel. erblich anerstorben und daß ein Theil Lehen von Heiligenberg und Werdenberg gewesen, von Graf Friedrich zu Fürstenberg-Heiligenberg aber zu eigen gemacht worden sey. Nach einer Urkunde von 1539 waren es Zins und Gülten zu E. und die Mühle zu Holenstein, welche Graf Friedrich zu Fürstenberg dem Werner von Schwendi eignete. 1580 verkaufte Herzog Ludwig von Würtemberg an die Gemeinde E. die s. g. Schammengüter, „die bisher Unserm Blaubeurer Forst incorporirt waren,“ um 2240 fl.

Die Kapelle, ehemals Schloßkapelle, hatte früher, und wie aus einem Streit über die Besetzung zwischen Würtemberg und Söflingen hervorgeht, schon vor 1302 ihren eigenen Kaplan; 1331 wurde die Kapelle dem Kloster Söflingen incorporirt, s. Harthausen. 1459 stiftete die Äbtissin Agatha von Söflingen eine ewige Meß in der Kapelle; 1497, 12. August, vergibt Papst Alexander VI. die Kaplanei von Rom aus an Conrad Lebenthar. Den Zehnten hatte hier das Kloster Reichenau, vermuthlich stand E. im Filialverband mit der Pfarrkirche zu Ulm. Von Reichenau kam der Zehnten 1446 an den Spital Ulm. Am 2. Novbr. 1807 wurde das

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ulm. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1836, Seite 174. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ulm_Seite_174.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)