Seite:Oberamt Ulm Seite 215.jpg

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Zweig zu Steißlingen bei Stockach lebt, den Ort. Im J. 1295 allodificirt Sibotto von Gundelfingen für das Kloster Kaisersheim einige Güter zu Asselfingen, welche Ulrich von Stotzingen und seine Schwester Elisabeth dem Kloster geschenkt hatten, v. Raisers Lauingen, S. 48, Nr. 61. 1329 verkauft Heinr. v. Stotzingen den Kirchensatz mit Widdum und Zehnten an das Kloster Herbrechtingen im Brenzthal für 700 Pfund Heller, und der Bischof von Augsburg, als Lehensherr der einen Hälfte und Graf Friedrich von Truhendingen, als Lehensherr der andern Hälfte, genehmigten den Verkauf und schenkten dem Kloster das Eigenthumsrecht des Besitzes. 1355 stiftete Heinrich von Stotzingen d. ä. mit seinen Söhnen und Neffen in der Pfarrkirche eine Frühmeß zu Ehren der h. Catharina, und übertrug deren Lehenschaft dem Kloster Herbrechtingen mit der Befugniß, sie im Nothfall auch unbesetzt und durch den Pfarrer versehen zu lassen. Aber dies ist auch fast Alles, was man von dem Besitze der v. St. weiß. Bald kommen andere Besitzer zum Vorschein – die von Rietheim, Leimberg, Westernach und Stain, welche schnell aufeinander folgen. Nach Archival-Urkunden vermacht schon 1341 Friedrich v. Rietheim dem Kloster Anhausen, das schon 1143 mit Gütern zu St. vorkommt (s. Besold 328) 1 Hof daselbst; 1345 verleiht der Bischof von Augsburg dem Fr. v. R., den ihm von Gerwig von Stotzingen aufgegebenen Hof und ein Holz, das Knöringer Holz genannt. 1366 erlaubt K. Karl IV. dem Wilhelm von R. und seinen Erben, aus ihrem Dorfe Stotzingen eine Stadt zu machen, sie mit Mauern und Gräben zu umgeben und Stock und Galgen aufzurichten. Im J. 1403 verleiht der Burggraf Friedrich von Nürnberg dem Peter Leimberg zu einem Mannlehen die Güter zu St., die vormals von der Herrschaft Truhendingen zu Lehen gingen, und Peters Vater von dieser zu Lehen hatten. 1452 stellt der Bischof v. Augsburg dem Peter von Leimberg einen Lehenbrief aus, um die Güter zu St., und in demselben Jahre verleiht auch Graf Friedrich von Helfenstein Ebendemselben 2 Höfe zu St. und wieder die

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ulm. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1836, Seite 215. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ulm_Seite_215.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)