Seite:Oberamt Ulm Seite 224.jpg

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mit Alpeck 1383 an Ulm, das 1607 und 1614 durch Tausch auch die Güter und Gefälle der Klöster Elchingen, Herbrechtingen, Wengen, Kaisersheim, des Deutschordens etc. erwarb und von Andern schon früher erworben hatte.

Das Patronatrecht oder die Kirche war Reichslehen und wurde 1330 von K. Ludwig dem Bayer dem Stift Wiesensteig geschenkt, das auch bis zu seiner Auflösung im Besitze blieb. Die Zehnten waren, wie oben schon bemerkt worden, getheilt, der altwürtemb. Zehnte rührt von der Schenkung an das Kloster Anhausen her: nach der Urkunde von 1143 wurde dem Kloster mit der Martinskirche zu Langenau (s. Langenau) auch der vierte Theil der Kirche in Ellingen nebst dem Frohnhof geschenkt. Der Zehnte der 1567 abgebrochenen St. Gertruden Kapelle wurde 1373 von den Grafen v. Alpeck-Werdenberg an den Bürger Hundtfuß in Ulm für 1761/2 fl. verpfändet und von diesem 1387 an die Stadt abgetreten. 1609 verkaufte die Pfarrei Illerzell ihr Lehengut in Öll. an die Stadt Ulm für 875 fl. Die Vertheilung der Markung in Zehntbezirke und deren Benennung: Blenhardter, Dadelfinger Bezirk rührt von abgegangenen Orten her, s. Setzingen. An einem Berge gegen Rammingen, südöstlich, wird viel gelber Sand gegraben, s. S. 22.


30. Rammingen mit Lindenau.

a. Rammingen, ein kath. Pfarrdorf, 51/2 St. nordöstlich auf der Höhe der südlichen Abdachung der Alp, mit 488 Einw., C. A. Langenau, F. A. Alpeck. Den großen Zehnten bezieht der Staat und die Ulmische Kirchenpflege, den kleinen, den Heu- und Öhmd-, den Obst- und Blutzehnten die Pfarrei. Die Grundlasten betragen, einschließlich der von Lindenau, 290 fl. in Geld und 1483 fl. in Naturalien, wovon der Staat 1651 fl., das Übrige die Pfarrei und die Heiligenpflegen R. und Göttingen zu beziehen haben. Auf den Gütern und Einwohnern liegen wie anderwärts noch Frohngelder und Falllehengefälle.

R. genießt eine freie, weithin sichtbare Lage. Es hat eine 1808 fast ganz neu gebaute Kirche und ein neues

Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ulm. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1836, Seite 224. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ulm_Seite_224.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)