Seite:Oberamt Wangen 064.jpg

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und Bolsternanger Wald, welche eine zusammenhängende Waldfläche von ungefähr 6000 Morgen bilden.

Von dieser Waldfläche gehört der größte Theil der Gräflich Quadtschen, ein nicht unbedeutender Theil der Fürstlich Waldburg-Zeil-Trauchburg’schen Standesherrschaft und das Übrige Gemeinden, Stiftungen und Privaten. Die Parcelle Bolsternang besitzt etwas mehr als 800 Morgen. Außerdem sind aber größere Waldungen selten. Der Osterwald bei Eglofs hält ungefähr 800 Morgen, der Schauchenwald bei Niederwangen 200 Morgen, der Götzenberg bei Deuchelried 150 Morgen, und diese gehören schon zu den wegen ihrer Größe bemerkenswerthen Waldstrecken. Die herrschenden Holzarten sind unsere einheimischen Nadelhölzer: die Tanne, die Fichte und die Forche. Die Fichte ist meistens vorherrschend, doch an manchen Orten auch die Tanne, in vielen jüngern Waldbeständen die Forche. Buchen sind hie und da, doch nicht häufig und nicht in großer Verbreitung eingemengt. Auf feuchten, ebenen Plätzen ist die Erle den Nadelhölzern beigemischt. Auf moorigen und nassen Stellen bildet sie den Hauptbestand. Eichen findet man in den Waldungen einzeln, mehr aber auf Feldern und an unbebauten Feldrainen. Auch die Esche, der Ahorn und die Ulme werden zuweilen, jedoch selten, in den Waldungen angetroffen.

Die Nadelwaldungen stehen in 80–100jährigem Umtrieb; die vorkommenden Erlenhorste werden in 30–35jährigem Alter verjüngt. Im Ganzen ist der Zustand der Waldungen befriedigend. Boden und klimatische Verhältnisse sagen der Nadelholzzucht sehr zu. Die Waldungen des Staats, der Standesherrschaften und der Korporationen werden nach den Regeln der Schlagwirthschaft, die Privatwaldungen aber meistens fehmelweise behandelt, wobei nicht gerade ein jährlicher, sondern vielmehr ein periodisch nachhaltiger Ertrag, und die Erziehung starker Nutzhölzer, welche im Handel großen Werth haben, Zweck der Waldbesitzer ist. Je nach Beschaffenheit und Behandlung der Waldungen steht der jährliche Durchschnitts-Ertrag derselben zwischen 1/2–11/2


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Beschreibung_des_Oberamts_Wangen: Beschreibung des Oberamts Wangen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1841, Seite 064. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Wangen_064.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)