Seite:Oberamt Wangen 181.jpg

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  • 4) Bremen, Weiler mit 11 Einw., gehört zur Markung Meggen.
  • 5) Buch, Weiler mit 19 Einw., nebst Buchweiher, Hof mit 5 Einw.
  • 6) Meggen, Weiler mit 107 Einw., nebst a) Bachholz, Haus mit 9 Einw., b) Haslach, Hof mit 7 Einw., c) Ottomoos, Hof mit 7 Einw., d) Stieg, Weiler mit 17 Einw., e) Weissenbühl, Hof mit 9 Einw.
  • 7) Zäun, Weiler mit 20 Einw., nebst a) Bach, Haus mit 2 Einw., b) Zäunmühle, Mahlmühle in dem tief und schroff eingerissenen Thalgrund des Eschachbaches, kurz vor dessen Mündung in die untere Argen, mit 7 Einw.


11. Gemeinde Großholzleute,

bestehend aus 20 (39) Parzellen auf 13 Markungen, mit 626 katholischen Einwohnern. Dieser Bezirk bildet die äußerste Südostspitze Württembergs und besteht theils aus dem Thal der untern Argen von ihrem Eintritt aus Bayern an bis in die Gegend von Isny, theils aus den Anhöhen und Bergen, welche dasselbe auf beiden Seiten begleiten. Der größere Theil ist gebirgig, besonders die Gegend rechts von der Argen, wo sich das oben S. 5 beschriebene Gebirge der Adelegg erhebt. Auch über die hohe Kuppe des Ibergs, die Kugel, s. dort. Nadelwald und Bergweiden bedecken zwei Drittel der Gemeindemarkung. Sonach bleibt zum Feldbau nur eine beschränkte Fläche übrig und zudem ist die Dammerde sehr flach und auf bloßen Kies aufgelagert, daher fast nur Haber und Flachs gebaut wird. Besonders ist dieß in dem engen Gebirgsthal von Bolsternang der Fall, wo überdieß das rauhe Klima keinen andern Getreidebau als den des Habers gestattet, der aber vorzüglich gedeiht. Es findet sich hier weder Winter- noch Brachösch, und von Futterkräutern gewinnt man hauptsächlich nur Ackergras; denn auch die Wiesenkultur ist sehr beschränkt. Die Argen, in welche sich mehrere Waldbäche und der Ausfluß des großen Hengelesweihers münden, richtet, namentlich bei Argen und Rain, oft große Verwüstungen an. Gleichwohl gehören die Bewohner zu den wohlhabenden, sie sind sparsam und thätig, betreiben die Viehzucht auf eine einträgliche Weise (daher sich auch die Zahl der Sennereien vermehrt) und benutzen ihre ausgedehnten Waldungen zu vortheilhaftem Holzhandel. Die Gewerbe sind unerheblich. Statt des Spinnens beschäftigen sich die Weiber und Töchter des Winters häufig mit Leinwandweberei. Schulden hat die Gemeinde nicht; im Übrigen s. die Tabelle IV. Mitten durch den Gemeindebezirk führt die Landstraße von Wangen, Leutkirch und Isny nach Kempten. Die Vereinödung geschah größtentheils in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts.


Empfohlene Zitierweise:
Beschreibung_des_Oberamts_Wangen: Beschreibung des Oberamts Wangen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1841, Seite 181. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Wangen_181.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)