Seite:Oberamt Wangen 196.jpg

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1) Die Hospital-Stiftung. Sie besitzt ein Hospitalgebäude mit Kirche, ein Huberhaus, Gärten, Wiesen, Felder, Weiher und Alpen. Ihr reines Vermögen beträgt nach der Rechnung pro 1838/39 (über Abzug von 56 fl. 6 kr. Passiven) 78.470 fl. 55 kr. Ihre Hauptbestimmung ist Unterstützung und Verpflegung verarmter und hülfsbedürftiger Gemeindeangehöriger.

2) Die St. Nikolai-Stadtpfarrkirchenpflege. Ihr Fonds beträgt nach der Rechnung 1838/39, (über Abzug von 500 fl. Passiven) 33.233 fl. 44 kr. Auf ihr ruht die Kirchenbaulast und zum größten Theil die Unterhaltung der Kirchendiener.

3) Die Allmosenpflege besaß den 30. Juni 1839 11.348 fl. 49 kr. reines Vermögen.

4) Die St. Leonhardipflege hatte an demselben Termin 54.644 fl. 17 kr. reines Vermögen. Auch diese Pflege trägt zur Besoldung der Kirchen- und Schuldiener bei; ihre Hauptbestimmung ist die einer Wohlthätigkeitsstiftung.

5) Die Reinöl’sche Stiftung, von dem ehemaligen Bürgermeister Reinöl für Arme, zunächst für verwaiste Kinder, gestiftet, mit einem Vermögen von 12.168 fl. 23 kr. (den 30. Juni 1839).

6) Die Xell’sche Stiftung, von dem ehemaligen Bürgermeister Xell, ebenfalls für Arme, mit 621 fl. 43 kr. Vermögen (eod.).

7) Das Xell’sche Fidei-Commiß mit 7699 fl. 16 kr. (eod.).

8) Die Schulstiftung von Kaufmann Schlegel (vom 10. September 1834) hatte den 30. Juni 1839 ein reines Vermögen von 10.284 fl. 10 kr.

9) Die Andreas Friedrich Feyerabend’sche Stiftung hatte eod. ein reines Vermögen von 3178 fl. 56 kr., nebst noch einigen andern von wohlthätigen Stiftern herrührenden Pflegen, z. B. die Studien- und Armenstiftungen von v. Eberz, Hyrus, Feuerstein u. A.

Die zur Stadtgemeinde gehörigen Katholiken haben, da sie in Verarmungsfällen aus den öffentlichen Fonds unterhalten werden müssen, Antheil an den Wohlthätigkeitsstiftungen.

Sonstige Anstalten.

In Isny besteht eine Postanstalt, welche mit Stuttgart nur durch Influenz über Leutkirch in Verbindung steht.

Das Bedürfniß an Trinkwasser liefern 4 Wasserleitungen, wovon eine Hauptleitung aus der Gegend von Grünenbach im Bayerischen kommt und für 11 öffentliche und 22 Privatbrunnen das nöthige Wasser in guter Qualität liefert.

Badeinrichtungen gibt es zwei.

Das Straßenpflaster ist nicht schlecht zu nennen und ziemlich reinlich gehalten.


Empfohlene Zitierweise:
Beschreibung_des_Oberamts_Wangen: Beschreibung des Oberamts Wangen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1841, Seite 196. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Wangen_196.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)