Seite:Oberamt Welzheim 017.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Von den Zuflüssen der Wieslauf verdienen Erwähnung: gleich im Anfange der Gläserbrunnen, der Gaisbrunnen, der Riggsenbrunnen und der Silberteichbach. Sie theilt sich bei der schmalenberger Sägmühle in zwei Arme, die sich bald wieder vereinigen. Nun verläßt das Flüßchen seine südliche Richtung und kehrt sich bei der Laufenmühle, wo es südlich den Weidenbach und westlich den Ödenbach aufnimmt, gegen Nordwesten. Nachdem aber der vom Hägerhof herkommende Steinbach mit dem Strümpfelbach oberhalb Strümpfelhof sich vereinigt und in die Wieslauf sich ergossen, theilt sich dieselbe bei Klaffenbach, wo der Daukenbach und sofort der Igelsbach einmünden, wieder auf kurze Zeit und nimmt eine westliche Richtung. Nach wiederholten manchfachen Krümmungen verändert sie in der Nähe von Oberndorf nochmals ihren Lauf, indem sie sich gegen Süden wendet. Bei Rudersberg treten der Mittelbach, der Schmiedelbach, das Hirlisklingenbächlein u. a., sowie östlich der von Edelmannshof herkommende Bronnenbach ein. Bei Oberschlechtbach nimmt die Wieslauf das Strudelbächlein und den Finkenreinbrunnen auf und theilt sich in zwei in Unterschlechtbach sich wieder vereinigende Arme. Bei Michelau, wo sie unsern Bezirk verläßt, münden östlich das Brunngehrenbächle, sowie das Weilerbächlein und der Sichtenbrunnen ein, und theilt sich der Fluß abermals auf kurze Zeit. – Noch ist des Burgsteigbaches, in der Nähe von Obersteinenberg entspringend, Erwähnung zu thun, welcher, nachdem er sich mit dem nahen Glasklingenbach und dem Brunnenbächle verbunden, über Steinenberg, Oberamts Schorndorf, gleichfalls der Wieslauf zueilt.

Die Lein, welche die Gewässer der Hochfläche des welzheimer Waldes aufnimmt, um sie dem Kocher zuzuführen, entspringt, ganz nahe bei den Quellen der Wieslauf, durch einen schmalen Rücken davon geschieden, jenseits des Eulenhofes in dem sogenannten Ursprung, nahe bei Kaisersbach, einem der höchsten Punkte des Bezirkes, aus Liassandstein. Sie durchfurcht das Plateau von Welzheim anfangs in südlicher, ziemlich gerader, mit der Wieslauf paralleler Richtung, der Länge nach. Sie treibt mehrere Mühlen. Ihr Lauf bei tausend Krümmungen ist aber matt ,und sie stagnirt an vielen Stellen.[ws 1] Da ihre Ufer seicht sind, so überschwemmt sie häufig das ganze Thal. Sie verläßt zwischen Pfersbach und Durlangen unsern Bezirk, um sich bei Abtsgmünd in den Kocher zu ergießen.


Anmerkungen [WS]

  1. Korrektur in Berichtigungen: S. 17 Zeile 4 v. u. ist „sie stagnirt an vielen Stellen“ zu streichen.
Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Welzheim. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1845, Seite 017. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Welzheim_017.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)