Seite:Oberamt Welzheim 063.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

die Stiftungen 2485/8 und die Privaten 12.9817/8[ws 1] Morgen. Gemeinderechtswaldungen waren nur bei der Stadt Welzheim, dieselben sind aber 1843 in das Eigenthum der politischen Gemeinde übergegangen. Die Waldfläche beträgt etwa 11/24 der Gesammtfläche des Bezirkes, und auf 1 Einwohner kommen etwas mehr als 11/2 Morgen Waldes. Die Waldungen liegen in den Forstbezirken Lorch, Schorndorf und Reichenberg. Der Regel nach sind sie zusammenhängend; eine Ausnahme tritt hauptsächlich bei den durch landwirthschaftliche Culturen unterbrochenen Privatwaldungen ein.

Die herrschende Holzart ist das Nadelholz, und zwar mehr die Weißtanne als die Fichte. Einzelne ältere Forchen und Lerchen sind hie und da eingesprengt. In jüngeren Culturen kommen jedoch mehr Forchen, weniger die Lerche, und hie und da auch die Schwarzforche vor. In dem westlichen Theile des Oberamts, der zum schorndorfer Forst gehört, ist das Laubholz, namentlich die Buche überwiegend. Gemischte Laub- und Nadelholz-Bestände sind häufig. Einzeln kommen vor: Eichen, Ahorn, Eschen, Erlen, Birken, Aspen, weniger Ulmen und Linden.[1] Die Eiche wird nur noch in ganz alten Exemplaren angetroffen; die mittlere Altersklasse fehlt; dagegen wird neuerer Zeit wieder mehr auf die Nachzucht des Laubholzes, namentlich der Eiche und Buche, gedrungen, welche in früherer Zeit in weit größerer Ausdehnung vorhanden gewesen, nach und nach aber durch das sich überall vermehrende Nadelholz zurückgedrängt worden sind. Von alten 200–300jährigen Tannen zeigen sich viele, nun im Abgang begriffene, Exemplare.

Mit Ausnahme weniger Distrikte auf der Hochebene des welzheimer Waldes und im Revier Hohenstaufen ist die Lage größtentheils bergig, und in den Thälern der Rems, Lein, und Wieslauf, des Walkersbachs, Haselbachs, Strümpfelbachs, Steinbachs etc. oft sehr steil (bis zu 1800 württembergische


  1. Die Linde kommt in auszeichneten Prachtexemplaren vor. Eine sehr schöne, s. hienach bei Alfdorf. Eine Lindenallee führt von Welzheim nach Brend und Gausmannsweiler.

Anmerkungen [WS]

  1. Korrektur in Berichtigungen: S. 62 u. 63 An Waldungen besitzen: der Staat 17.3016/8, die Privaten 12.9817/8 Morgen u. s. f.
Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Welzheim. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1845, Seite 063. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Welzheim_063.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)