übersteigt, so wird der größte Theil des Brennholzüberschusses in die Holzgärten bei Waiblingen gebracht und von da nach Stuttgart und Ludwigsburg befördert; auch durch Holzhändler findet ein bedeutender Absatz auf der Achse nach Stuttgart, Göppingen und Winnenden Statt. Vor etlichen Jahren wurde sogar Langholz auf der Achse nach Canstatt geführt, wo es alsdann auf den Neckar kam; allein in neuerer Zeit stockt der Absatz wegen des zu theuren Landtransports. Es muß aus diesem Grunde eine große Masse Holzes von seltener Länge und Stärke als Sägholz verwendet oder aufgeklaftert werden. Würde der Kocher für Langholz flößbar gemacht, so wäre diesem Übelstande abgeholfen. Die vielen Sägmühlen auf dem welzheimer Wald liefern eine ziemliche Zahl von Schnittwaaren nach Waiblingen, Stuttgart und in die Gegend von Heilbronn. Ein bedeutender Handel wird auch mit Weinpfählen getrieben. Das einzige Holzsortiment, welches der Gegend fehlt, ist eichenes Bau- und Küfer-Holz, welches daher von Göppingen und Backnang bezogen werden muß. Durch das Stockroden ist den armen Leuten Gelegenheit gegeben, ihr Holzbedürfniß auf wohlfeile Art zu decken, und es ist dadurch der Hang zur Holzentwendung einigermaßen abgeschnitten. An dürrem Leseholz ist bei den allgemein versäumten Durchforstungen ohnehin kein Mangel.
Die Holzpreise[1] sind bei den verschiedenen Verhältnissen des Oberamts auch sehr ungleich. Im Jahr 1842/43 haben sich dieselben mit Einschluß des Macherlohns ungefähr auf folgende Weise gestaltet:
a) Nutz und Stammholz der Cubikschuh:
Eichen | 9–18 kr. |
Ahorn, Eschen, Ulmen | 10–15 kr. |
Buchen | 10–13 kr. |
Hagbuchen | 11–13 kr. |
Birken | 6–8 kr. |
Erlen | 6–10 kr. |
Aspen | 5–8 kr. |
Linden | 5–12 kr. |
Tannen Spaltholz | 9–11 kr. |
Säg- und Bau-Holz | 51/2–10 kr. |
Tannen Pfahlholz die Klafter | 15 fl. |
Tannen Küblerholz | 15–18 fl. |
- ↑ Im J. 1545 berichtete der Forstmeister von Schorndorf über die zum Schloßgute Alfdorf gehörigen Laubwaldungen, daß, da hier eine Klafter Holz nicht höher als zu fünf Kreuzern verkauft werden könne, der Morgen Waldes nur 5-10 fl. werth sey.
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Welzheim. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1845, Seite 070. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Welzheim_070.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)