Seite:Oberamt Welzheim 135.jpg

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Grundherrliche Rechte bezieht, außer dem Staate, die zuvor erwähnte den Grafen von Pückler zuständige Standesherrschaft Limpurg-Sontheim-Gaildorf. Die unserm Oberamt angehörigen Bestandtheile derselben begreifen Rechte und Gefälle in Breitenfürst und Birkachhof, ferner in Gebenweiler, Metzelhof, Fritzhöfle, Haghof, Hagmühle, Haldenhof, Haselhof, Höldis, Schenkhöfle, Schmidhöfle, Thannhof, Thierbad, diese im Gemeindebezirk Pfahlbronn, sowie in Unter-Schlechtbach und Lindenthal. Dieselbe bezieht den großen und kleinen Zehenten im Birkachhof und die Novalzehenten aus bis 1806 entstandenen Neubrüchen in Breitenfürst. Die Kirche für den ganzen Bezirk ist in Welzheim, mit Ausnahme von Obersteinenberg, welches nach Steinenberg Oberamts Schorndorf eingepfarrt ist. Außer den Schulen in Welzheim selbst sind noch solche in Aichstruth und in Breitenfürst.

Der Gemeindebezirk, wie er setzt zusammengesetzt ist, wurde 1811 gebildet. Bis dahin gehörten die Parcellen 2, 6, 7, 16 und 17 zu Kaisersbach, 5, 11 und 14 zu Pfahlbronn; Breitenfürst hatte einen eigenen Stab gebildet, dazu gehörte 3. Die übrigen Parcellen waren Theile des alten Amtes Welzheim.

2) Aichstruth, Weiler, mit einer Sägmühle an der Lein, 164 evangel. Einwohner, liegt an der Straße nach Kaisersbach 1 Stunde nordöstlich von Welzheim. Die Zehenten gebühren von dem Kloster Lorch dem Staat, der auch die übrigen Grundgefälle bezieht. Der Ort hat eine eigene Schule mit 1 Schulmeister und 1 Gehilfen. Die Lage des Ortes ist sehr rauh, die Obstcultur aber doch namhaft. Der Weiler besteht aus 5 Hofgütern und ist eine alte Besitzung des Klosters Lorch, in dessen Amt Pfahlbronn er gehörte. Wie 1271 Ritter Conrad der Wascher und 1278 Albert von Ebersberg zu Gunsten dieses Klosters auf ihre Vogtrechte hier und anderwärts verzichteten und daß der Ort im Nibelgau lag, haben wir oben S. 102 gesehen.

3) Birkachhof, auch Birkichhof, Hof mit 20 evangel. Einwohnern. Rechts der von Pfahlbronn nach Welzheim führenden Straße, an dem südlichen Abhange des Waldes über der Lein, 3/4 Stunde südlich von Welzheim gelegen. Alle Zehenten und

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Welzheim. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1845, Seite 135. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Welzheim_135.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)