Seite:Oberamt Welzheim 138.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

9) Klingenmühle, Mühle mit 5 evangel. Einwohnern, liegt eine kleine Stunde von Welzheim, zunächst der Laufenmühle, in der Klinge oder Thalschlucht, welche die Wieslauf gebildet hat. Sie war stets mit Welzheim verbunden.

10) Laufenmühle, Mühle mit 8 evangel. Einwohnern, liegt westlich 3/4 Stunde von Welzheim, an der Wieslauf, in einer engen, höchst romantischen Thalschlucht. Der Name rührt von der Wieslauf her. Die Verhältnisse waren stets dieselben, wie bei Welzheim.

11) Lettenstich, Weiler mit 35 evangel. Einwohnern. An dem nördlichen Gebirgs-Abhang gegen das Wieslaufthal, 3/4 Stunde westlich von Welzheim, sehr hoch gelegen. Alle Zehenten und übrigen Gefälle von diesem schlechten nur 36 Morgen großen Waldhöfchen gebühren dem Staat. Es wurde 1736 angelegt und gehörte früher ins Amt Rudersberg.

12) Meierhof, Hof mit 25 evangel. Einwohnern. Dieß sind die vormaligen Meierhöfe des Klosters Lorch, deren bereits oben S. 130 gedacht ist.

13) Obermühle, Mühle mit 5 evangel. Einwohnern, an der Lein und der Landstraße, nördlich, auf der Markung des nur 1/4 Stunde entfernten Welzheims, mit dem der Ort stets alle Verhältnisse getheilt hat.

14) Obersteinenberg, Weiler mit 47 evangel. Einwohnern. An einem südlichen Abhange des welzheimer Waldgebirges, an der Grenze gegen das Oberamt Schorndorf, westlich 1 Stunde von Welzheim gelegen, zur Kirche in Steinenberg, Oberamts Schorndorf, gehörig. Der Staat bezieht wegen des Klosters Adelberg alle Zehenten und andere Grundgefälle; der Weinberg aber (1 Morgen) ist zehentfrei. Einer von den zwei Höfen, woraus der Ort ursprünglich bestand, gehörte dem Kloster Adelberg mit aller Obrigkeit und zu dessen steinenberger Viertel, der andere, welcher zur Kellerei Schorndorf gültete, war dem Amte Rudersberg einverleibt. Der Ort war ein Bestandtheil der Herrschaft Waldenstein.

15) Ölmühle, Mühle mit 4 evangel. Einwohnern, liegt an der Lein, südlich 1/4 Stunde von Welzheim, auf dessen Markung, und theilte mit demselben immer alle Verhältnisse.

16) Schafhof, in ältern Zeiten Wickmars, Wighartsrütin und Weikmarsreute, Weiler mit 91 evangel. Einwohnern, liegt nahe am linken Ufer der Lein, nordöstlich 1/2 Stunde von Welzheim. Der große Zehente gebührt der Heiligenpflege Welzheim, der kleine der dortigen Pfarrei. Die übrigen Grundgefälle bezieht wegen des Klosters Lorch der Staat. Nach einem Vertrage von 1456 hatte der Inhaber dem Schenken von Limpurg 1/2 Malter Haber und 2 Hühner zur Vogtgült zu reichen

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Welzheim. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1845, Seite 138. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Welzheim_138.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)