Seite:Oberamt Welzheim 169.jpg

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dem Münchhofe gelegen ist, der des Closters von Madelberg ist. . ieden Morgen, als in die Meßrut gab vmb 10 Schilling Heller.“ „Stephan, von Münchhof“ genannt und seine Hausfrau, treten 1444 dem Kloster alles ihr Gut ab, darumb, daß ich Stephan etwa vil Jare der Herrn von Adelberg Amptmann gewesen bin vnd ir wol genossen han, vnd villyt (vielleicht) vnterwylen mer, denn ich sollt, han gethan,“ wogegen Beide 20 fl. Leibgeding erhielten.

Nördlich ist die sogenannte Schanze; ein schanzenartiger Aufwurf, wo ehemals manche alte unbekannte Geräthschaften, auch Münzen, gefunden worden seyn sollen. (S. oben S. 114.)

24) Rothenmad, richtiger Rotenmad, Weiler mit 31 evang. Einwohnern. Ein geringes Forstgut, neueren Ursprungs von 18 Morgen auf dem Gebirge, westlich 3/4 Stunden von Kaisersbach, an der Grenze gegen das Oberamt Backnang gelegen; reicht alle Zehenten und andere Gefälle dem Staate.

25) Rothbachhöfle, Hof, zunächst unter der Ebersberger-Mühle, an der blinden Roth gelegen. Ein ganz geringes, 4 Morgen großes, neueres Forstgütlein mit 6 evang. Einwohnern.

26) Salbengehren, Hof mit 19 evang. Einwohnern. Zwischen Fratzenklingenhof und Gallenhöfle, nördlich über dem Ebni-See gelegen; ein kleineres neueres Forstgut, das alle seine Verhältnisse stets mit Rotenmad getheilt hat.

27) Sägbühl, Hof mit 3 evang. Einwohnern. Ein kleines, neu angelegtes Waldgütchen, auf der Markung von Kaisersbach 1/4 Stunde östlich von diesem, mit dem es seine Verhältnisse theilt. Der kleine Zehente gehört der Pfarrei Kirchenkirnberg.

28) Schadberg, W. mit 66 evang. Einw. Liegt an der blinden Roth, an der von Welzheim nach Gaildorf führenden Staats-Straße, 11/2 Stunden von Kaisersbach. Auf der Markung liegen außer einer Mahl- und einer Säg-Mühle, auch Killenhof und Strohhof. Von derselben bezieht der Staat wegen des Kl. Lorch alle Gefälle. Der Ort besteht aus 9 Erblehen. An der Straße steht ein sehr stattliches neues Haus.

Wie es scheint, stand einst hier eine Burg, da der Ort in alten Lagerbüchern und Urkunden Schadburg genannt wird; vielleicht einst der Sitz der Grafen des Nibelgaues. Wer sie besessen, was zu ihr gehört hatte, konnte nicht ausgemittelt werden. Wohl aber treffen wir schon frühe und ohne Zweifel durch die Hohenstaufen das Kloster Lorch im Besitze (s. S. 102); ebenso frühe wird einer von demselben abhängigen, dem heiligen Ulrich geweihten, Wallfahrtscapelle, deren Pflege 1352 erstmals Erwähnung geschieht, gedacht. Nach einem alten Verzeichniß von vielen Jahrstägen in derselben war ein Graf Burkhard von Hohenberg der Gründer der

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Welzheim. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1845, Seite 169. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Welzheim_169.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)