Seite:Oberamt Welzheim 239.jpg

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die Herrschaft an Württemberg kam, ist nicht bekannt; nach einer Handschrift bei Steinhofer[ws 1] (II. 152) soll Graf Eberhard von Württemberg 1269 Rudersberg an sich gezogen haben. Da aber bereits 1251 ein „filius domini de Waldenstein“ von Graf Ulrich von Württemberg zum Bürgen beim Kaufe von Wittlingen bestimmt ward, so scheint der Graf schon damals Oberherr gewesen zu seyn. Im Jahr 1420 wird Waldenstein als ein Eigenthum Württembergs bezeichnet. (Steinhofer II. 707.) Die „Vogtei Waldenstein“ wurde vielfach von Württemberg verpfändet. Bis 1407 waren an Wernher und Hans Nothaft, Rodmannsweiler, Mannenberg, Luzenberg, Klaffenbach, Schmalenberg, Borgenhard, der Weiler unter Waldenstein, Obersteinenberg, Steinenberg, Michelau, Schlechtbach, Necklinsberg, Rudelsberg und Oberndorf um 1600 fl. verpfändet. (Steinhofer II. 604.) Im Jahr 1411 hatte Jerg v. Urbach die Burg als Pfand. Die Grafen Ludwig und Ulrich verpfänden 1433 um 1800 fl. in Gold an Johann von Wernau die Veste Waldenstein mit den obengenannten Orten, nebst dem Weiler zum Hag, den Hof Kienebach und Langenberg (ebenda 779). Hans von Wernau sitzt noch 1445 in Waldenstein. Nun scheint das Amt Rudersberg gebildet worden zu seyn; denn 1456 verleiht Graf Ulrich seinem Hofmeister Antony von Emmershofen blos das Schloß Waldenstein mit Gärten, Wiesen und Weiden, „soweit vnd vere als ander Burgvögt die bißher inngehabt;“ nebst Fischwasser, Frohndienst, den wüst liegenden Hof Borgenhart oder Burgenhart (wahrscheinlich Edelmannshof), und das Seelein unter dem Schloß, zu Mannlehen. Er soll das Schloß in Ehren und Bau erhalten. Die Frohndienste zum Schloß lagen, nach einer Zeugenaussage von 1453, den drei Schlechtbach, Steinenberg, Rudersberg, Michelau und den andern obenerwähnten Orten ob. (Sie wurden 1590 um 720 fl. abgelöst, woran es das Amt Rudersberg 548 fl. 20 kr., das Amt Steinenberg 156 fl. 40 kr. und die limpurgschen Unterthanen 15 fl. traf.) Nun blieben die Emershofen längere Zeit im Besitze. Gerung, Herzog Ulrichs Diener – unterschrieb stets: „Gerung von Emershofen, das edel Blut, das wenig hat und viel verthut.“ (Sattler[ws 2] Topogr. S. 348.) German von Emershofen entleibte aber 1539 einen Bauern und entwich deshalb, worauf der Untervogt von Schorndorf das Schloß in Besitz nahm. Es wird schon 1535 als baufällig bezeichnet. Herzog Christoph belehnte 1551 einen Christoph Waldauf, vorher schon „von Waldenstein“ zugenannt, mit dem Schloß, welchem 1571 sein Sohn Christoph nachfolgte, der noch 1586 hier saß. Nach ihm treffen wir eine auch in Schnaith begüterte Linie der von Gaisberg im lehenbaren Besitze (s. Alfdorf.) Im XVII. Jahrhundert


Anmerkungen [WS]

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Welzheim. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1845, Seite 239. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Welzheim_239.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)