Seite:Pahl Pater Simpertus 105.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

ein Zeichen des Aberglaubens nannten, ihre Sache recht gut gemacht zu haben. Aber nie hatten sie sich dieselbe mehr verdorben. Das ganze Land gerieth in Aufruhr, alle Kanzeln hallten von der Beschuldigung wieder, das sey das Werk der Neuerer. An vielen Orten durften sich die Verdächtigen kaum auf der Straße sehen lassen. Auf der Lese-Bibliothek wurden in einer Nacht alle Fenster eingeworfen.


Neuntes Kapitel.
Kant und eine Geistererscheinung.

Leyder gehen solche Aufzuckungen des gerechten Religionseifers bey dem Volke schnell vorüber. Bey seinem steten Sorgen für die Reichthümer und Wollüste dieses Lebens hängt sein Herz nie unzertrennlich an dem, was das Heil des künftigen Lebens betrifft. Die Mutter Gottes auf der Thalwiese ward vergessen, wie ein Traum, und die Kapelle, in der ehemals so viele Menschen zusammen ströhmten, stand einsam, wie ein umgestürzter Leichenstein.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Pahl: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i.e. Heilbronn]: , 1799, Seite 105. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pahl_Pater_Simpertus_105.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)