Seite:Pahl Pater Simpertus 106.jpg

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Der Hauptstreich, den wir der Rotte der Verführer zugedacht hatten, war mißlungen. Unbekümmert wandelten sie, unter dem Schirme des Hofes, auf ihrem Wege fort. Die Glorie von Tugend, die sie umgab, erhielt das Volk in Achtung. Ihre Religionsvorträge hatten die alte Farbe; höchstens hüllten sie das Gift nur in eine schönere Envellope, wodurch es aber doppelt gefährlich ward. In dem Lyceum, in den gebildeten Zirkeln, in der Hofkapelle und in gedruckten Schriften herrschte der naturalistische Ton, wie zuvor; ja er erhub sich mit jedem Tage dreister.

Um diese Zeit wurden die ersten Vorboten der berühmten kantischen Pilosophie auch in Strahlenberg sichtbar, und sie verbreitet sich schnell, wie ein Brand, in den der Sturm weht, über die ganze Clique der Illuminaten. Der unwürdige geistliche Rath des Bischofs von Freysingen, Sebastian Mutschelle, hatte einige Exemplare seines verführerischen Buchs, über das Sittlichgute, an seinen treuen Kumpan Lucius spediert. Dieser fand es so trefflich, so göttlich und so einzig, daß er

Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Pahl: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i.e. Heilbronn]: , 1799, Seite 106. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pahl_Pater_Simpertus_106.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)