Seite:Pahl Pater Simpertus 141.jpg

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Spitze dieser Parthey stand die Fürstinn, und auf ihrem Geleise wandelte der ganze Hof. Auch Lucius hielt es mit ihr, ingleichem Frankenstein. Denn diese Herren begriffen wohl, daß man, wenn die Fürsten zu blosen Privat-Leuten gemacht werden, keiner Hofprediger und keiner Geheimen Räthe mehr bedürfe. Auch hatten sie so ansehnliche Besoldungen, daß es sich wohl der Mühe belohnte, ihre philosophischen Systeme nach denselben zu modificieren.

Die andere Parthey[1] war konsequenter, als die erstere. Sie unterwarf, nach der Vorschrift der neuen Weltverbesserer, alle Dinge dem Urtheile der Vernunft, wollte die Staatsverfassung und Gesetzgebung eben sowohl aufgeklärt wissen, als die Religion, hielt die Revolution in Frankreich für den größten Sieg, den die Philosophie, seit die Welt steht, erfochten haben soll, und fanden es unbegreiflich, daß die erstern in dem Hamburger politischen Journal und in der Neuwieder Zeitung eine Erbauung suchen konnten, die nach ihrer Meynung, doch nur in dem Moniteur und in dem Straßburger Weltboten zu finden stand. Aber auch diese hielten


  1. Vorlage: Parhey
Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Pahl: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i.e. Heilbronn], 1799, Seite 141. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pahl_Pater_Simpertus_141.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)