Seite:Pahl Pater Simpertus 143.jpg

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Daseyn Gottes annehmen, oder für einen ächten Katholiken gelten, und doch irgend einen Lutheraner selig preisen wollte.“ Diese Predigt war übrigens ein tief gedachtes und fein angelegtes Stück Arbeit, und machte dem Lucius und seinen Spießgesellen viel zu schaffen. Nur erwiesen sie dem Prediger den Gefallen nicht, konsequent zu seyn.

So sehr man sich indessen im Anfange gesträubt hatte, die französischen Emigranten zu beherbergen, so fiengen sie nun doch an, sich allmählig einzunisten. Das landesherrliche Verbot, keine ausgewanderten Priester aufzunehmen, wurde zuerst unkräftig. Den meisten Landgeistlichen von unserer Parthie wollte es nicht in den Kopf, wie ihnen der Fürst verwehren könnte, Werke der Liebe, besonders gegen so würdige Mitbrüder, auszuüben, und theilten ohne Anfrage Dach und Tisch mit ihnen. Die grausamen Lichtritter wurden von einigen Regungen der Menschlichkeit angewandelt, und sahen durch die Finger. Wohlhabende Layen ahmten das Beyspiel ihrer Seelsorger nach. Bald thaten sich ihnen auch die Pforten der Klöster auf, und so sahe man allmählich eine

Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Pahl: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i.e. Heilbronn], 1799, Seite 143. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pahl_Pater_Simpertus_143.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)