Seite:Pahl Pater Simpertus 224.jpg

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König von Preußen Frankreich erobert, und Paris in einen Aschenhaufen verwandelt hatte, wurden als Majestäts-Lästerung bezeichnet. Einer hatte gesagt, die Franzosen seyen ein Volk von Kraft, und diesen Ausspruch suplirte man mit dem sich selbst ergebenden Zusatze: Die Teutschen seyen ein Volk von Schwäche. Ein anderer hatte die Klubbisten in Maynz bedauert, und da bot sich die Bemerkung ungesucht dar: daß man keinen Verbrecher bedauern könne, ohne zugleich sein Verbrechen zu billigen. Da man bey dem Abbe Briefe von Eulogius Schneider und Dorsch antraf, die blos literarischen Inhalts waren, so konnte man ohne Gewissenskrupel berichten, daß er die von politischem Innhalte auf die Seite geräumt habe. Andere Aeusserungen, z. B. der Fürst sey um des Volks willen da, es beruhe das Verhältniß zwischen dem Fürsten und dem Volke auf einem Vertrage, die Obrigkeiten haben auch Pflichten gegen die Unterthanen, u. s. w. durfte man nur anführen, und die, welche sie ausgesprochen hatten, waren eo ipso überwiesen, daß sie den Aufruhr rechtfertigen, und Freyheits- und Gleichheits-Fanatiker seyen.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Pahl: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i.e. Heilbronn], 1799, Seite 224. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pahl_Pater_Simpertus_224.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)