Seite:Pahl Pater Simpertus 243.jpg

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Söhne gerne wieder in ihren Schooß auf. Nur fordere sie rechtschaffene Früchte der Buße. Es sey auch nichts daran gelegen, wenn er seinen Mitschuldigen eydlich Stillschweigen versprochen habe. Ketzern sey man keine Treue zu halten schuldig. U. s. w.“

Bey diesen Vorstellungen schien Seger wankend zu werden. Er erklärte sich, die Sache sey wichtig, und er sey so plötzlich überrascht worden, daß er in diesem Augenblicke keine Entschließung fassen könne. Er bitte um Bedenkzeit bis Morgen. – Dieß wurde ihm sogleich eingeräumt, und sogar Erlaubniß gegeben, wieder nach Hause zu gehen. Denn man wollte ihm recht viele Zuversicht und Hoffnung einprägen, um ihn desto offenherziger zu machen. Jedoch um seiner Person sicher zu seyn, erhielt ich den Auftrag, ihn die Nacht über zu bewachen. Ich postierte mich in einen Winkel, seiner Hausthüre gegen über, und nahm zween mannfeste Holzhacker aus dem Kollegio zu meiner Verstärkung mit. Um keinen Verdacht durch meine Gegenwart zu erregen, hatte ich mich in weltliche Kleider gesteckt.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Pahl: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i.e. Heilbronn], 1799, Seite 243. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pahl_Pater_Simpertus_243.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)