Seite:Pahl Pater Simpertus 264.jpg

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und achtenswerther gewesen sey, der Philosoph oder der Esel? Und es ist kein Zweifel, daß die Gerechtigkeit, nolens volens, für den letztern entscheiden muß. Der Engel Gottes stand auf dem Wege. Der Philosoph war verblindet. Er sah ihn nicht. Aber das langohrigte Thier sah ihn, und stand ehrfurchtsvoll stille. Bileam peischte und spornte aus allen Kräften darauf los, und bot allen Reiterskünsten auf, in deren Besitz je ein Philosoph gewesen seyn mochte, um den Esel vorwärts zu treiben. Aber dieser protestierte. Er drängte sich an die Wand, und klemmte dem arabischen Don Quixotte den Waden ein, daß die Spindeln krachten. Erst als das Thier seinen Mund aufgethan, und ihm mit ein Paar Syllogismen die Erscheinung im Wege demonstrirt hatte, – erst da giengen dem alten Schulfuchsen die Augen auf.

Diese Geschichte lehrt uns, was es um die Philosophie und um den Verstand überhaupt für eine elende, verderbliche und brodlose Sache ist, und daß man mit der Unwissenheit und Dummheit viel weiter siehet und viel weiter reicht,


Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottfried Pahl: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i.e. Heilbronn], 1799, Seite 264. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Pahl_Pater_Simpertus_264.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)