zu Hanau verlobet worden. 8. Fr. Clara Sophia / welche gebohren 20. Febr. 1643. und gestorben 19. Mart. 1644. Ob Ihre Fürstl. Durhleucht / auch von der zweyten dero Gemahlin / Frauen Maria / gebohrnen Gräfin von Helffenstein / und des letzten Herrn Landgrafens zu Leuchtenberg / Frauen Wittiben / (so sich zur Augspurgischen Confession begeben /) Erben haben / daran ermangelt eigentlicher Bericht. Auff eine halbe Meil von diesem Flecken Birckenfeld / entspringt in dem Eberswald (auff dem Hundsruck / sagt Iohan. Theodorus Tabernaemontanus in seinem neuen Wasserschatz / cap. 66.) ein berühmter Saurbrunnen; so aber mässig / und als eine Artzney gebraucht werden muß.
Eine Stadt in Westerreich / an der Saar / nahend Saarwerden / ins gemein Bückenheim / und Saar Bockenheim / genant; so vorhin den Herren Grafen von Nassaw Saarbrück zugehört hat / aber ohnlängsten in Anno 1629. von dem Camergericht zu Speyer / dem Hertzogen zu Lothringen / sambt mehr Orthen / nach langem Streit / zuerkant worden; wie hievon unten bey Saarwerden weitläufftiger gesagt wird. Und solle Er der Hertzog die Religion allda geändert haben / als man berichtet hat. Anno 33. nahm diesen der Rheingraf / wie auch andere zur Grafschafft Saarwerden gehörige Orth / den Lotharingischen / die darinn gelegen waren / ab. Es belagerten zwar die Lothringer gemeltes Bockenheim wieder: Als Sie aber deß Hochwolgedachten Herrn Rheingrafens Anzug auff Hochfeld / und Lützelstein / von Straßburg auß / zu Außgang deß Herbstmonats / vernahmen / haben sie die Belagerung stracks wieder auffgehebt. Anno 1653. im Sommer / haben sich sechs Regimenter Lotharingischen Volcks allhie zu Bockenheim gesetzt; seynd aber von den Frantzosen geschlagen worden. Es ist auch ein anders Bockenheim in der Pfaltz / so Pfaltzgraf Friederich / der Sieghaffte / Churfürst / in dem Krieg / den Er mit den Grafen von Leiningen geführt / als welchem groß und klein Bockenheim gehört / eingenommen hat. Es war die Stadt Bockenheim mit Mauren / Thürnen / Bollwercken / wol befestigt; so aber damaln geschleifft worden; also daß es jetzt nur ein Fleck / bey den Schlössern alt und neu Leiningen gelegen / und dahin gehörig ist.
Ein Pfältzisch Zweybrüggischer Ort im Westerreich / wie Münsterus schreibt; der auch Lichtenbergs daselbst gedenckt. Und stehet in einer geschriebenen Verzeichnuß / daß die Schlösser Kirckel / Noveld / Lichtenberg / Landsberg / Newcastel / Hertzog Ludwig der Ander / von Zweybrücken / Pfaltzgraf Wolffgangs Vatter / gebauet / zwar auch Er Pfaltzgraf Wolfgang selbsten noch einen Theil an Novelden / und Landsberg gebauet habe. Theils nennen Landsperg/ nahend Meysenheim / und Schalhodenbach / auff einer Höhe gelegen / ein Zweybrückische Stadt heutiges Tags.
Ligt zwar in Francken allbreit / nahend Lauden / Mergentheim / und Königshofen / und nicht sonders weit von der Tauber; wird aber zum Rheinischen Craiß gezogen. Es ist diese Stadt / und was darzu gehört / vor viel hundert Jahren Rosenbergisch gewesen / und einer Tonnen Goldes wehrt geachtet
Matthäus Merian: Topographia Palatinatus Rheni. Frankfurter Kunstverein, Frankfurt am Mayn 1645, Seite 032. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Palatinatus_Rheni_(Merian)_032.jpg&oldid=- (Version vom 26.9.2022)