Seite:Physikalische Belustigungen 17 St 1752 27.jpg

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wichtigen Versuche hier zu wiederholen, und ich hatte auch einen bequemen Ort dazu erwählet. Allein da es nicht überall und allemal erlaubt ist, etwas gutes zu thun, zumal da, wo es solche Leute verwehren können, welche den Ruhm, etwas gutes gethan zu haben, gern allein haben möchten, so ward ich aus einer dergleichen Ursache davon abgehalten, bis ich endlich, da es andere thaten, meiner Mühe überhoben seyn konnte. Doch versuchte ich es bey etlichen Gewittern, welche wir im verwichenen Sommer allhier in großer Menge und Stärke gehabt haben, indem ich einen aufwärts gebogenen starken Drat an eine etwas lange gläserne Röhre befestigte, und beydes zusammen zum Dachfenster hinaus steckte. Aber der Versuch gelang mir niemals. Es ist von andern angemerket worden, daß man, wenn gleich nicht einen hohen, doch einen freyen und der Luft und den Wolken offenen Ort zu diesen Versuchen haben muß. Dieser aber hat mir in dem Hause, wo ich wohne, gänzlich gefehlet. Denn auf beyden Seiten und auch hinten sind hohe Häuser, und ganz nahe gegen über ist das Rathhaus mit dem Thurme. Es regnete auch allemal sehr stark, wodurch meine Glasröhre wohl zu naß kann geworden seyn.

Derjenige, welcher allhier diesen Versuch mit aller gehörigen Vorbereitung und Sorgfalt glücklich angestellet hat, ist der Königl. Feldarzt, und Mitglied der Akademie den Wissenschaften, Herr D. Ludolf, welchem fleissigen und geschickten Naturforscher man verschiedene schöne Entdeckungen in der Naturlehre und ins besondere auch in der Elektricität,

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Physikalische Belustigungen. Siebenzehntes Stück. Berlin 1752, Seite 482. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Physikalische_Belustigungen_17_St_1752_27.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)