Seite:Physikalische Belustigungen 17 St 1752 54.jpg

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Ausser dem allgemeinen Salmiac werden auch andere Arten desselben, aus andern Sauren durch Kunst zusammengesetzt. Dergleichen sind das Sal Ammoniacum secretum Glauberi, in welchem an statt des Küchensalzsauren, ein Vitriolsaures mit demselben flüchtigen Alkali, wie bey jenem, vermischt ist; ferner der brennende Salpeter, welcher von Salpetersaurem und einem eben solchen flüchtigen Alkali gemacht wird. Dieser brennet allein, ohne daß man ein Phlogiston zusetzt.

Aus einigen sauren Gewächsen, woraus man ein flüchtiges Alkali bekömmt, erhält man ebenfalls eine Art Salmiac.

Alle diese haben mit dem officinalen Salmiac die gemeinschaftliche Eigenschaft, daß sie einen Geruch eines Stinkspiritus[WS 1] von sich geben, wenn sie mit einem feuerbeständigen Alkali oder mit Kalk gerieben werden; im Feuer sind sie auch flüchtig und steigen auf.

Als ich 1748. in Freyberg war, sah ich bey dem werthesten Mitgliede der königl. Akademie, Herrn von Kirchbach, aus einem Erdgalmey eine Art Salmiac auftreiben. Er hat dieses selbst zuerst entdecket, und versprochen, der Akademie eine Beschreibung davon mitzutheilen. Was für eine Art des Sauren dieser Salmiac eigentlich in sich habe, das habe ich damals nicht Gelegenheit gehabt zu untersuchen: aber der flüchtige und starke Geruch, da er mit feuerbeständigem Alkali gerieben ward, äuserte sogleich, was er war.

Von dem Salmiac, welchen die Natur selbst an gewissen Oertern erzeuget, haben wir keinen sichern

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Stinkspiritus ist ein Synonym für eine Ammoniaklösung
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Physikalische Belustigungen. Siebenzehntes Stück. Berlin 1752, Seite 509. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Physikalische_Belustigungen_17_St_1752_54.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)