Seite:Proehle Kinder- und Volksmaerchen 117.jpg

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der ganze Boden niedersank und Beide mehrere Lachter tief mit herunterrutschten. Als sie unten waren, wurden mehrere Gänge sichtbar. In den einen Gang führte ihn der König, da hat Alles geblitzt und geblänkert, und der König wies ihm hier die verwünschten Schätze, und da sah er unzählige Tonnen voll Silber. Im andern Gange hingen alte Kriegsmonturen, im dritten Gange waren nichts als Todtenköpfe. In diesem Gange verschwand der König, und dem Bäckerlehrling ging sein Licht aus, doch fand er die Stelle, wo er drücken mußte, damit der Fußboden wieder in die Höhe ging. Oben stand das Feuerzeug im Fenster, da zündete er sein Licht wieder an und ließ sich dann noch einmal nieder, um den dritten Gang näher in Augenschein zu nehmen. Jetzt aber lagen statt der Todtenschädel nichts als Goldklumpen darin. So war der Bäckerlehrling ein reicher Mann, ließ sich mit dem Fußboden wieder in die Höhe und rauchte noch eine Pfeife, bis die Wache kam und das verwünschte Schloß öffnete. Die Wache aber staunte, als sie ihn noch am Leben fand, denn es hatten schon Viele, die hier übernachtet hatten, durch die Geister ihr Leben verloren. Der König wachte jetzt selbst noch zwei Nächte lang mit ihm in dem alten Schlosse, und als in beiden Nächten die Geister nicht wieder erschienen, hielt er sein Wort und gab ihm seine Tochter zur Frau. Und ich war auch mit auf der Hochzeit und saß oben an der Ecke.


34. Der Zaubergürtel.


Es war einmal eine Witwe, die hatte einen Sohn und heirathete einen Zauberer. Um den Sohn zu tödten, stellte seine Mutter sich krank, und damit sie genese, schickten sie

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Heinrich Pröhle: Kinder- und Volksmärchen. Leipzig 1853, Seite 117. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Proehle_Kinder-_und_Volksmaerchen_117.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)