Seite:Proehle Kinder- und Volksmaerchen A 031.jpg

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Nicostratus, Frau liebkost, worauf dann Beide ihn glauben machen, daß der Birnbaum verzaubert sei und sein Gesicht ihn getäuscht habe. - Sehr ehrwürdig erscheint der Birnbaum in den deutschen Kaisersagen.

In Nr. 16: Der alte Fritz und der Schnappsack (wozu vergl. „Hans und der Teufel“ bei Meier Nr. 10, und ebenda Nr. 62: „Bruder Lustig“, auch „Bruder Lustig“ bei Grimm, I, Nr. 81; auch bei Meier, „Hui in mein'n Sack!“, Nr. 78; „Der Schmied in Rumpelbach“, bei Zingerle Nr. 5), tritt dieser Preußenkönig, diesmal nur als gewöhnlicher Soldat, zum ersten Male auf, kommt mit Petrus und dem Tod, den er lange Jahre in seinem Ranzen hat, wo er sich von einigen Brotkrumen nährt, in Berührung, und bedient sich einmal seines historischen dreieckigen Hutes. Petrus gibt ihm drei Wünsche frei, der alte Fritz vergißt wie ein geborener Märchenheld das Beste, hier die ewige Seligkeit, reitet aber doch endlich auf einem Schimmel (welcher Preuße könnte darin den alten mollwitzer Schimmel verkennen, der sich hier mit Odin's sechsbeinigem Sleipnir zu berühren scheint) in den Himmel ein. Die Teufel hat er furchtbar geprügelt, als sie ihm an den Kragen wollten. Die Alte im Teufelsschlosse erinnert an des Teufels Großmutter, welche gewöhnlich gegen Reisende mild und wohlwollend ist. Er kommt später noch in manchem andern unserer Märchen vor, und außerdem noch in vielen Märchenembryonen, die ich nicht aufgezeichnet habe. Im Ganzen sind diese Märchen vom alten Fritz ein Product aus ältern, ja oft uralten mythischen Stoffen, einigen historischen Nachrichten und Anekdoten. Den vollständigen Charakter des großen Königs, der unsere Väter zu Kampf und Sieg geführt hat, findet man in keinem wieder, wol aber in

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Heinrich Pröhle: Kinder- und Volksmärchen. Leipzig 1853, Seite XXXI. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Proehle_Kinder-_und_Volksmaerchen_A_031.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)