Seite:Receptsammlung zu Tinten (Wegener) 06.jpg

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Haselnüsse hat, ganz roth und glatt ist, ist das schlechteste, weil es sich nicht auflöset, in der Tinte wie eine Gallerte bleibt, und wie Leim klebt.

5) Alaun erhält die Tinte klar und rein, daß sie keinen Bodensatz bekömmt.

Anmerk. Vorstehende Species müssen immer zerstoßen seyn, wenn es auch bei den Recepten nicht bemerkt seyn sollte.

6) Blauholz. Dieses Holz muß unter der Rinde weiß, der Kern aber dunkelroth seyn. Je größer die Späne sind, desto besser ist solches.

7) Salz verhütet, daß die Tinte nicht zu dick wird; hilft auch wider den Schimmel.

8) Von Wasser, welches verhütet, daß der Essig nicht durchbeißt, ist Regen- und Schneewasser am besten, oder es muß Flußwasser seyn.

Unglasurte Gefäße sind besser als glasurte, weil die Glasur leicht die Tinte verdirbt.

Die Tinten müssen in sehr reinen irdenen Bouteillen, wohl verkorkt, an einem mehr warmen als kühlen Orte aufbewahrt werden, und zu Tintenfässern muß man sich solcher von Glas oder Porzellan bedienen.

Auch ist es gut, vor dem jedesmahligen Schreiben den im Tintefaß befindlichen feinen Bodensatz durch Umrühren mit einem dicken Eisendrath oder eisernen Nagel gleichförmig zu vermischen.

Empfohlene Zitierweise:
J. C. Wegener: Neue Recept-Sammlung zu schwarzen, rothen, grünen und andern Tinten. Einbeck 1820, Seite 6. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Receptsammlung_zu_Tinten_(Wegener)_06.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)