Seite:Receptsammlung zu Tinten (Wegener) 18.jpg

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5.

Man nehme frische Hollunderblätter, presse den Saft daraus, vermische ihn mit etwas fein zerstoßenen Alaun und gebe die Masse zum Gebrauch in eine Bouteille.


6.

Gieße Flußwasser über Grünspan, wirf ein wenig Cremor-Tartari dazu, so wird der Grünspan aufgelöst und die Tinktur herausgezogen, dann etwas arabisches Gummi und gutes Saftgrün dazu gethan.


IV. Abtheilung.


Zubereitung verschiedener anderer Tinten.


Blaue Tinte.

Die schönste blaue Tinte bekommt man, wenn man auf 1 Loth geläutertes braunschweigisches Grün auch 1 Loth reines Brunnenwasser schüttet, worin ersteres sich ganz auflöset.

Man kann auch 1 Loth Lackmus mit einem halben Quentchen Weinsteinsalz und 4 Loth Wasser an einem warmen Orte hinlänglich ausziehen lassen, und dann ein Quentchen zerstoßenen arabischen Gummi hinzuschütten.


Gelbe Tinte.

Hierzu kann man 2 Quentchen recht reines ausgesuchtes Auripigment aufs allerfeinste reiben und mit 2 Loth starkem Gummiwasser vermischen. Oder man weicht ein halbes Quentchen zerstoßenen Safran in 2 Loth starkem Gummiwasser etliche Tage ein, und seihet es darnach durch Leinwand, damit das Pulver zurückbleibe.

Empfohlene Zitierweise:
J. C. Wegener: Neue Recept-Sammlung zu schwarzen, rothen, grünen und andern Tinten. Einbeck 1820, Seite 18. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Receptsammlung_zu_Tinten_(Wegener)_18.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)