Seite:Rechenbuch Reinhard 107.jpg

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5    ITem. 100 Reinisch[a] thun 100 Ducaten 42 1/2 auff/ Wieviel thun 155 Ducaten Reinisch? Facit 220 Vnd sieben achttheil Reinisch.

[L1,114] Sez 100 duc. thun 142 1/2 Rein. Wieviel 155 Ducat? Mach die austheillung zuhinderst mitt 100. 50 vnd 5.

6    ITem Einer hatt dreierlei Böhmischer Müntz. 36 [fl] ahn zehen Creutzern[b]. 41 [fl] ahn Weissen [gl][c]. 82 [fl] ahn drei Creutzern[d]. Will gemeltte sortten verwechsseln vmb grob geldt[e]. Soll endweder Reinisch goldt, Jedes stuck zu 28 [gl]/ Oder Reichstahler 5 Pro 6 [fl] empfahen. Die frag, Wieviel er Reinisch goldt, Oder Reichs Tahler vor gesazte drei Posten[1] bekommen solle? Wieviel daß auffgeldt ahn Jeden getragen[2]? Vnd welcher wechssel der beste sei?

Facit 132 1/2 Tahler. Oder 119 stuck Reinisch[3], Vnd ein ordt[4]. Daß auffgeldt der Tahler ist 6 Tahler 15 [gl]. Deß Reinschen[5] aber 4 [fl] Reinisch[6] 11 [gl] vnd ein vierthel.
Der Wechssel aber deß goldeß[7] ist besser, dann er übertrifft den ahn Tahlern mitt 7 Tahler 3 [gl] 19/20 Theil einß [gl][8].
Machs also. Summir die sortten[9]. Sprich 6 [fl] thun 5 [Thl]. Wieviel[L1,115] 159 [fl]. Thun 132 1/2 Thaler. Rechne ferner[10] daß auffgeldt. Sprich 5 [Thl] soltten 6 [fl] sein mangelt 6 [gl].

Textkritische Anmerkungen

  1. L1: Posten] sorten
  2. L1: ahn Jeden getragen] getragen
  3. L1: Reinisch] Reinisch Gold
  4. L1: ein ordt] ein Ordt sol er empfahen für 159 fl.
  5. L1: Deß Reinschen] An Gold
  6. L1: Reinisch] fehlt
  7. L1: deß goldeß] im Gold
  8. L1: 7 Tahler 3 [gl]] 3 Thaler 6 [gl]
  9. L1: Summir die sortten] Addir die drey Posten
  10. L1: ferner] fehlt

Sprach- und Sachkommentar

  1.  ReinischGulden Rheinisch, der Rheinische Goldgulden (florenus Rheni), eine vom Rheinischen Münzverein seit der Mitte des 14. Jahrhunderts geprägte Goldmünze, die eine der verbreitetsten Fernhandelsmünzen der Frühen Neuzeit darstellte.
  2.  zehen Creutzern
  3.  Weissen [gl]Weißgroschen, eine im 16. Jahrhundert (erstmalig 1505) in Niederschlesien, im 16. und 17. Jahrhundert auch von den römisch-deutschen Kaisern in Böhmen geprägte Silbermünze.
  4.  drei CreutzernDreikreuzer, eine ab Mitte des 16. Jahrhunderts geprägte Groschenmünze zu drei Kreuzern.
  5.  grob geldtGrobgeld, hochwertige Münzsorten.
Empfohlene Zitierweise:
Andreas Reinhard: Drei Register Arithmetischer ahnfeng zur Practic. 1559, Seite 107. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Rechenbuch_Reinhard_107.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)